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Keine Finanzierung mehr für rat&tat? - Ein Aufruf zum stillen Protest
Feb 09
Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Vereine, Liebe Freunde,
nach der Beschlußvorlage 129 der sogenannten Prioritätenliste, die am 24.02.2009 um 16 Uhr durch den Jugendhilfeausschuss der Hansestadt Rostock beschlossen werden soll, bekommt unser Verein rat+tat e.V. KEINE finanziellen Mittel mehr im laufendem Jahr.
Für unsere Arbeit bedeutet dies, dass wir KEINE individuelle Beratung und Begleitung zu Themen wie sexuelle Orientierung, Coming Out, Lebensbewältigung und Lebensweise, sexueller Missbrauch, Gewalt gegen Schwule und Lesben, Opferbegleitung und auch KEINE Beratung zu sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. HIV für Jugendliche mehr anbieten können.
Auch unsere spezifischen und individuellen Aufklärungs- und Präventionsangebote für Schüler und Schülerinnen an den Rostocker Schulen fallen dann ERSATZLOS weg!
Die Beratung von Eltern junger homosexueller Menschen und auch die Begleitung von Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen (z.B. Ausbildung, Schule, Eltern) ist in Gefahr!
Weiterhin können wir KEINE Vor-Ort-Arbeit (Streetwork), was gleichzusetzen ist mit KEINER Prävention in der Hauptbetroffenengruppe, mehr leisten, auch das Internet-Beratungsangebot fällt aus!
Die psychosoziale Betreuung unserer vielfältigen Gruppenangebote (hauptsächlich der Jugendgruppe, der Coming Out Gruppe, der Bisexuellengruppe, der Schwulen Väter und Lesbischen Mütter, der Transgendergruppe und der ehrenamtliche Berater) durch die bisherige Personalstelle ist dann nicht mehr möglich!
Wir betreuen derzeit 42 Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 in der Jugendgruppe des Vereins! Was sollen wir den Eltern dieser Jugendlichen zukünftig sagen?
Im Themenbereich HIV nutzen derzeit 29 HIV positive homo- und bisexuelle Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 unsere Beratungsangebote.
Wir sind im Umkreis von 100 km die einzige Beratungsstelle für Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender! Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg Vorpommern. Sollen Jugendliche und Ihre Eltern jetzt nach Stralsund oder Schwerin fahren, um sich dort über z.b. Coming Out beraten zu lassen? Statistiken sagen aus, dass Selbstmorde bei Jugendlichen infolge eines nicht bewältigten Cominig Outs einen hohen Anteil haben.
Wir als rat + tat e.V. rufen zur stillen Demonstration während dieser Sitzung auf! Sie ist öffentlich und findet am 24.02.2009 um 16 Uhr im Beratungsraum 2 des Rostocker Rathauses statt. Gaymeinsam sind wir stark und können Flagge zeigen, den Leuten bewusst machen, wie wichtig die Arbeit unseres schwul- lesbischen Vereins ist!
Mit freundlichen Grüßen
Jörgen Heiser
Sprecher und Vorstandsmitglied des rat+tat e.V.
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