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Kultur

Der Schein trügt – Holger Koch in der Galerie Möller

Der Schein trügt – Holger Koch in der Galerie Möller

Feb 09
Holger Kochs Bilder sind eine Welt für sich. Der Satz klingt wie tief aus der Klischee-Kiste gekramt, mag man doch von den meisten Künstlern behaupten, ihr Werk schöpfe eine eigenständige, manchmal autarke Realität. Doch wer einmal eine Ausstellung von Koch gesehen hat, erkennt, dass seine Bilder nicht nur Geschichten und Abenteuer erzählen, sondern dass sich bei näherem Hinschauen eine ganz eigene - eine Koch'sche Welt auftut, voll von poetisch gezeichneten Kuriositäten, zärtlich-verschrobenen Figuren  – und verborgener Scheinheiligkeit.


Koch malt heiter. Leicht zugänglich könnte man seine Kunst bezeichnen, optimistisch und originell. Bunte Wesen tummeln sich auf seinen Bildern, Menschen, Tiere, zusammen geschachtelt wirkende Fantasiefiguren oder auch mal zum Leben erweckte Möbelstücke. Da wandert ein Rabe auf Häuserdächern durch die Nacht, Vögel in Anzügen balancieren Kerzen auf ihren Köpfen und im Bild „Das Orakel“ sitzt eine Frau mit ihrem maskierten Hund in der Badewanne, beobachtet von einem aufgespießten lila Mond. Solche Geschichten sind es, die der Künstler uns erzählt, Einschlafgeschichten, romantische Geschichten, Traumgeschichten.

Doch wie das so ist mit den Träumen, sie sind „Brückengeister zwischen Zeit und Ewigkeit“ (Peter Horton), zweideutig und geheimnisvoll. Sie sind Pforten zu einer anderen Welt, die mit den Kategorien der Vernunft nicht zu greifen ist. Ihre Botschaften sind verschlüsselt, voller Symbole und Metaphern, die es uns zuweilen schwer machen, sie zu enträtseln.

Traumgeschichten

So ähnlich verhält es sich mit Kochs Werk. Die Oberfläche ist trügerisch. Auf den ersten Blick  wirken seine Bilder beschwingt, unbefangen und voller Lebensfreude. So ähnlich beschreibt es auch Ulrike Möller, Besitzerin der Warnemünder Galerie: „Kochs Speicherfunktion schaltet sich ein bei allem Heiteren, das ihm begegnet. Er hat es geschafft, seine kindliche Naivität zu bewahren und somit das Rad unserer Phantasie anzukurbeln.“

Doch so leicht und ungezwungen will sich der Künstler aus dem sächsischen Freiberg dann doch nicht einordnen lassen. Auf den ersten Blick mag man lächeln ob der bunten Farbspielereien und der liebenswert-wunderlichen Kreaturen, die Holger Koch auf Papier und Leinwand bringt. Der zweite Blick schaut tiefer. Und er entdeckt, dass sich hinter den scheinbar naiven Motiven ein doppelter Boden befindet, dass sich ein Zwiespalt in den so fröhlich erscheinenden Bildern auftut. Der Rabe im Bild „Stadtauswärts“ befindet sich plötzlich nicht mehr beim gemütlichen Abendspaziergang, sondern wirkt verzweifelt und getrieben. Der Hirsch mit der Kerze auf dem Haupt („Das 1. Jahr“) erzählt bei näherem Betrachten eine schmerzliche Geschichte von Einsamkeit und Kummer. Man blickt in die Gesichter einiger Figuren und erkennt, die Züge sind maskenhaft, das Lachen nur Fassade, die Blicke bisweilen starr oder misstrauisch. Und man fragt sich, was sich hinter den Masken verbirgt, welche tieferen Gefühlsschichten verschleiert werden, nicht an die Oberfläche geraten sollen.

Die Antworten auf diese Rätsel und Fragen muss wohl der Betrachter in sich selbst suchen. Der Künstler jedenfalls gibt uns keine Lösung vor. Koch sagt: „Ich setze die Dinge nur in die Welt. Den Betrachtern ist die Aussage selber überlassen. Meine Bilder sind ja keine Einbahnstraße, sondern ein Platz, auf dem jeder die Möglichkeit findet, seine Phantasie zu entfalten. Ich öffne nur Türen.“

Birke Scheffler

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