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Kultur

„Ich werde sie alle in Schwarz stecken“ Coco Chanel

Jan 09

Coco Chanel ist die Ikone der Modewelt. Niemand vor und nach ihr hat es geschafft, Stil derart zu verändern, dass daraus nicht nur ein neuer Trend, sondern ein völlig neues Lebensgefühl entstand. Eine zierliche, energische und schlaue Frau, die uns nicht nur das „Kleine Schwarze“ schenkte, sondern das Selbstverständnis einer gesamten Epoche neu definierte. An einem Sonntag, dem 10. Januar 1971, starb sie mit 87 Jahren in Paris.


Die stilbewusste Frau am Anfang des 20. Jahrhunderts hat es nicht leicht. Röcke und Kleider sind bodenlang, die Kragen steif und hochgezogen, die Taille zusammengepresst, Hände behandschuht. Ganz zu schweigen von der Masse an Unterwäsche, in die sich hinein gezwängt werden muss. Mode wird von Männern bestimmt, die die Damenwelt am liebsten züchtig und hochgeschlossen daherkommen sehen. Bewegungsfreiheit und Tragekomfort sind Argumente, die zumeist auf taube Ohren treffen. Denn wozu soll die Frau von Welt sich bewegen wollen? Zum Sonntagsspaziergang am Arm ihres Mannes?

Doch dann kommt eine zarte Mademoiselle namens Coco Chanel und fegt wie ein Sturm über die konservative, verstaubte Modewelt. Geboren wird sie am 19. August 1883 als uneheliches Kind eines Hausieres und seiner Geliebten. Nach dem Tod ihrer Mutter wird sie in ein katholisches Waisenhaus gesteckt. Kein guter Start ins Leben. Paul Morand erzählt sie: „Das ist meine Kindheit, die Kindheit einer Waisen, eines Findelkinds, einer Heimatlosen ohne Vater und Mutter, der keine Liebe zuteil wurde. Es war schrecklich, aber ich bedaure es nicht.“
Gabrielle, wie ihr eigentlicher Name lautet, beißt sich durch, tanzt und singt in zweifelhaften Etablissements, um Geld zu verdienen, erlernt den Beruf einer Näherin und eröffnet schließlich 1911 mit finanzieller Hilfe ihres damaligen Geliebten ihr erstes Modehaus in Paris.


Die Revolutionärin

Den Trend ihrer Generation findet sie entsetzlich. „Mode ist zu einem Witz verkommen. Designer haben vergessen, dass Frauen in ihren Kleidern stecken. Diese müssen doch in der Lage sein, sich zu bewegen, in ein Auto einzusteigen, ohne dass ihre Nähte platzen. Kleider müssen eine natürliche Form besitzen.“

Die Kleider, die Coco Chanel entwirft, revolutionieren die Modewelt. Ihre Schnitte sind fließend und körpernah, ohne diesen jedoch einzuzwängen. Steife Materialien, Tüll und aufwendige Verzierungen verschwinden, Korsetts und Fischbein wandern in den Müll. Sie benutzt erstmals Jersey für weiche Röcke und Kleider, ein Stoff der bis dato nur Männerunterwäsche vorbehalten war. Ihr Stil ist zweckmäßig, pur, schafft natürliche Bewegungsfreiheit und ist so, wie Kleidung bisher noch nie war: bequem. Chanel macht Hosen für Frauen gesellschaftsfähig und entwirft skandalöse Röcke, die so kurz sind, dass sie fast schon Knie erahnen lassen. Nachdem der Rock der Frau über Jahrhunderte auf dem Boden schleifte, sind Cocos Kleider ein öffentliches Statement, dass Frauen Beine besitzen.
Die Farbe der Madame Coco ist Schwarz. Darin käme die natürliche Eleganz der Frau am besten zum Ausdruck, denn „Schwarz sticht alles aus“. Sie erfindet das „Kleine Schwarze“, das erst durch seine Freizügigkeit schockiert, doch spätestens seit Audrey Hepburns „Frühstück bei Tiffany“ zeitlosen Weltruhm erlangt.


Perlen statt Gold

Durch Coco Chanel verändert sich das Bild von Schönheit und Eleganz vollkommen. Wurde Schönheit vorher meist durch Fülle der Stoffe und Üppigkeit des Schmucks definiert, entlädt Coco die Frau von übermäßigem Flitter und Geschmeide. „Schmuck ist nicht dazu da, Neid zu erwecken – bestenfalls Staunen.“ Sie ist abgestoßen von Frauen, die sich mit Gold und Edelsteinen behängen, nur um aufzufallen und andere zu blenden. Durch sie wird die Perlenkette salonfähig, die schlicht ist, sich aber auffällig von den schwarzen Kleidern absetzt.
1921 kreiert sie mit Ernest Beaux das Parfum, das einen weiteren Meilenstein ihrer Unsterblichkeit setzen sollte. Chanel Nº 5 ist das erste synthetische Parfum, das nicht nach Lavendel, Maiglöckchen oder Rose riecht, sondern durch eine sogenannte Aldehydnote geprägt ist. Bis zum heutigen Tag ist Chanel Nº 5 das meistverkaufte Parfum der Welt. 1959 wird der Flakon im New Yorker „Museum of Modern Art“ ausgestellt.

„La petite Coco“ sorgt nicht nur für Aufruhr in der Modewelt, ihr Stil führt zu einer völlig neuen Lebensart. Frauen schneiden sich die Haare kurz, tragen Hosen, fahren Auto und rauchen in der Öffentlichkeit (eigentlich ein männliches Privileg).

 
Einsames Ende

Cocos Privatleben gestaltet sich ähnlich unkonventionell wie ihre Kleidung. Sie heiratet nie, schart jedoch Unmengen von Bewunderern und Freunden um sich, wie Winston Churchill, Romy Schneider oder Pablo Picasso und hat mehrere Verehrer und Geliebte. Unter anderem Igor Strawinsky und der Neffe des russischen Zaren Dmitri Pawlowitsch Romanow.
Am Ende ihres Lebens ist Coco Chanel jedoch allein. Sie leidet an Durchblutungsstörungen, wird von Verfolgungsängsten gequält und findet sich im Alltag nicht mehr zurecht. Am 10. Januar 1971 liegt sie auf ihrem Bett im „Ritz“, nur eine Angestellte an ihrer Seite. Ihre letzten Worte sind: „So stirbt man also.“


Birke Scheffler

4 Kommentare zu „„Ich werde sie alle in Schwarz stecken“ Coco Chanel”


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