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Das VOLKSTHEATER ROSTOCK in der zweiten Spielzeit von Intendant Sewan Latchinian
Jul 15
Nach über einem Jahr am Volkstheater Rostock schätzt Intendant Sewan Latchinian seine erste Spielzeit als sehr positiv ein. Das Hauptziel, eine neue Theaterlust in der Hansestadt, sei erreicht worden. Sein über zwei Spielzeiten angelegtes künstlerisches Konzept beginne zu greifen, obwohl seine Arbeit besonders aus dem Rostocker Rathaus und dem Schweriner Schloss durch die kulturpolitischen Diskussionen vom ersten Tage an in Frage gestellt worden sei. Noch immer drohe die Abschaffung zweier Sparten. Die sechswöchige Entlassung des Intendanten habe zu signifikanten Einschränkungen im Spielbetrieb geführt.
Laut kaufmännischem Geschäftsführer Stefan Rosinski müsse die größte Sorge die ungeklärte Frage der Zukunft des Volkstheaters sein. Dieses Problem löse sich nicht dadurch, dass man immer höhere Kartenumsätze erwarte. Vielmehr gäbe es einen negativen Zusammenhang zwischen einer öffentlichen Schließungsdiskussion und der Attraktivität einer Bühne in einer Stadt. Es sollte daher alles getan werden, um zügig zu einer für alle akzeptablen Lösung zu kommen.
Zur 121. Spielzeit wartet das Volkstheater Rostock mit 21 Premieren und zehn Philharmonischen Konzertprogrammen auf. Dank der über 50 Premieren der Spielzeit 2014/15 konnte spartenübergreifend ein abwechslungsreiches, neues Repertoire geschaffen werden, das auch die kommende Spielzeit bereichern wird.
Zum Auftakt der Saison veranstaltet das Haus unter Beteiligung aller Sparten insgesamt sechs Mal das mehrteilige Theaterfest 2. STAPELLAUF Toleranz, das am 26. September Premiere feiert. Eröffnet wird das Spektakel mit Gotthold Ephraim Lessings NATHAN DER WEISE in der Regie von Sewan Latchinian, gefolgt von der Norddeutschen Philharmonie Rostock und der Tanzcompagnie mit LE SACRE DU PRINTEMPS – DAS FRÜHLINGSOPFER des russischen Komponisten Igor Strawinsky (Choreografie: Katja Taranu, Musikalische Leitung: Manfred Hermann Lehner). LIEBESLIEDER, ein internationales Programm mit Sängern und Schauspielern des Volkstheaters, dem Opernchor, ebenfalls der Norddeutschen Philharmonie sowie der aus dem 1. STAPELLAUF Neubeginn bekannten Band WALLAHLLA wird das Spektakel beschließen.
Zu den Schauspielneuproduktionen zählen u.a. die beiden Uraufführungen BELUGA SCHWEIGT (Arbeitstitel) und ALTER STROM, das Jugendtheaterstück NORWAY.TODAY, inszeniert von Hausregisseurin Amina Gusner, Henrik Ibsens EIN VOLKSFEIND oder aber die Inszenierung FEUERHERZ in der Regie von Nicole Oder mit Beteiligung der mecklenburgischen Punkband „Feine Sahne Fischfilet“.
Im Bereich des Musiktheaters konnte Musiktheaterchefdramaturg Michael Mund neue und bekannte Künstlerpersönlichkeiten nationalen und internationalen Ranges gewinnen, darunter Regisseurin Anja Nicklich und Dirigent Robin Engelen für FALSTAFF oder das seit der gemeinsamen Arbeit an DON GIOVANNI bewährte Team aus Regisseur Lars Frank und Dirigent David Parry für die Ausgrabung ERMIONE von Gioachino Rossini. Auch die Brechtenkelin und langjährige Volkstheater-Schauspieldirektorin Johanna Schall wird wieder zu Gast sein und mit CANDIDE eine Oper von Leonard Bernstein auf die Bühne bringen. Die erste Musiktheaterproduktion der Spielzeit, DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, wird die am Volkstheater bereits erprobte Regisseurin Babette Bartz künstlerisch umsetzen.
Ein abwechslungsreiches und mit national wie international renommierten Musikern besetztes Konzertprogramm kündigte Orchesterdirektor Hans-Michael Westphal an. Über die Philharmonischen Konzerte hinaus finden zahlreiche Sonderkonzerte statt, so zum Beispiel eine Operngala in der Halle 207 oder die beliebte Reihe CLASSIC LIGHT in der Yachthafenresidenz Hohe Düne.
Tänzerische Schwerpunkte im Spielplan setzt die Tanzcompagnie unter Katja Taranu neben LE SACRE DU PRINTEMPS mit zwei Uraufführungen – dem diesjährigen Weihnachtsmärchen ROBIN HOOD und CAFÉ COLORÉ – sowie einer dritten Fortsetzung der von den Mitgliedern der Tanzcompagnie eigenchoreografierten Inszenierung HAVE A LOOK 3: BACH AND BEATS.
Auch die zwei Sparten-Neuetablierungen werden weiterentwickelt: Karl Huck von der Seebühne Hiddensee zeichnet nach wie vor für das Figurentheater verantwortlich und wird in Kooperation mit dem Volkstheater die Inszenierung STÖRTEBEKER in die Hansestadt bringen. Die 2014/15 ins Leben gerufene Bürgerbühne bringt sich in der Tanztheaterinszenierung CAFÉ COLORÉ ein.
Darüber hinaus werden erfolgreiche Reihen wie KULTUR TRIFFT GENUSS oder die 2014/15 neu eingeführte Kabarettreihe KABARETT DELUXE fortgeführt und Kooperationen wie die BALLADENBRAUEREI mit der Hanseatischen Brauerei Rostock, die Inszenierung EIN KIND UNSERER ZEIT mit dem Kulturkombinat Bunker oder aber die alljährliche Koproduktion mit der Hochschule für Musik und Theater (hmt) Rostock, in dieser Saison mit dem Stück ROMEO UND JULIA, beibehalten.
In diesem Sinne: Ahoi zur 121. Spielzeit!
PM
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