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Maria Neumeister – Mit Nadel und Faden zurück zur Handarbeit

Maria Neumeister – Mit Nadel und Faden zurück zur Handarbeit

Jun 12

Berge von bunten Stoffen stapeln sich in ihrem Zimmer. Daraus näht Maria Neumeister (29) Kleider, Röcke,  Kissen, Beutel und Taschen.

Aufgewachsen auf der veträumten Insel Usedom, zog sie nach ihrem Abitur in die Hansestadt Rostock und begann ihr Lehramtstudium an der Uni.
Von Nadel und Faden konnte sie neben dem Studium nie die Hände lassen.
Seit fünf Jahren nutzt die Rostockerin die Internetplattform  "DaWanda" für Handwerkskunst. Dort bietet Maria ihre Kreationen unter dem Namen "nähmarie"  zum Verkauf an.
Im maritimen- oder Retro-Stil näht sie Tellerröcke, Stoffbeutel, Buttons, Kissen und Geldbörsen. "Viele Stoffe sind original aus den sechziger, siebziger und achtziger Jahren", verrät Maria.
Kinderbettwäsche, Blümchenvorhänge, Karotischdecken oder Frotteehandtücher aus vergangenen Zeiten werden zu neuen, individuellen und tragbaren Einzelstücken.
Jeden Tag rattert Marias Nähmaschine, was das Zeug hält. Um die Bestellungen rechtzeitig rauszuschicken, arbeitet sie manchmal Nächte durch. "'DaWanda' ist eine tolle Sache, um seine Sachen deutschlandweit zu vertreiben. Dort hat man die Option, eigene Produkte in Form eines Shops anzubieten", berichtet die Studentin. Virtuell gestalten kann man diese dann nach seinen eigenen Vorstellungen. Das Nähen und Häkeln lehrte sie ihre Großmutter. "Von ihr habe ich wahrscheinlich die Leidenschaft zum Nähkästchen", berichtet Maria.
Mittlerweile verwaltet sie auf der Seite www.nähmarie.de einen eigenen Blog im Internet. Dort postet sie fleißig Nähanleitungen und liefert Tipps für gute Stoffquellen. Aber auch persönliche  Kochrezepte für einen Halloumi-Burger oder Reiseberichte sind dort zu finden.
"Durch diesen privaten Einblick in mein Leben kann ich neben meiner Handarbeit auch mich selbst vorstellen. Dadurch können die Leute sich besser mit meiner Arbeit identifizieren", sagt Maria.
Bis vor kurzem war das Nähen für die Studentin noch ein Nebenverdienst, nun hat sie sich dafür entschlossen, einen eigenen Laden in Rostock zu eröffnen, um ihre handgefertigten Sachen zu verkaufen. Außerdem soll das neue Kreativ-Nest ihr auch als Werkstatt dienen.
In einen Interview verriet uns die talentierte Schneiderin, was ihr besonders an der Handarbeit Freude macht und worauf wir uns in ihrem neuen Laden bald freuen dürfen.

0381-Magazin: Wann und wo eröffnest du deinen Laden?
MARIE: Am Samstag, den 16.Juni in der Niklotstraße 11 mit einer kleinen Eröffnungsfeier, ab 12 Uhr geht's los. Natürlich sind alle ganz herzlich eingeladen! Ab dann werde ich endlich nicht mehr zu Hause, sondern in meinem eigenen kleinen Kreativ-Reich arbeiten und verkaufen können.

0381-Magazin: Wie sieht das Konzept aus?
MARIE: Ich werde, wie auch in meinen Online-Shops, eine bunte Mischung aus Handmade- & Vintage-Produkten anbieten. Es gibt also sowohl die von mir liebevoll selbst hergestellten Dinge als auch besondere, einzigartige Fundstücke aus den 50er bis 70er Jahren, speziell aus den Bereichen Kleidung, Schmuck, Wohnen und Schönes für Kinder. Neben einer großen Verkaufsfläche werde ich dort auch arbeiten können, um mein Online-Geschäft weiterhin zu pflegen.  Neumodern würde das Ganze wohl "Atelier mit Showroom" heißen: Auf einer Hälfte stelle ich meine Produkte aus, welche die Kunden ansehen, anfassen und kaufen können. Auf der anderen Hälfte rattert die Nähmaschine und ich kann Sonderwünsche entgegennehmen. Die Einrichtung besteht natürlich passend zum Konzept zum großen Teil aus Selbstgebautem und Flohmarktfunden. Ich freue mich auf ganz viele Besucher und nette Gespräche!

0381-Magazin: Was war der ausschlaggebende Punkt, dich mit deiner Arbeit selbstständig zu machen und einen Laden zu eröffnen?
MARIE: Das erste Mal, dass ich meine handgefertigten Produkte im Internet angeboten habe, war 2007 und ich wollte es ganz einfach ausprobieren. Die Handmade-Szene in Deutschland war damals noch nicht so gut vernetzt wie heute, deutschsprachige Online-Verkaufsplattformen wie DaWanda steckten noch in den Kinderschuhen, Kreativ-Blogs gab es nur wenige. Im Laufe der Jahre wuchs mein kleines Label, die Produktpalette wurde stets erweitert, kleinere Läden in ganz Deutschland nahmen meine Sachen zum Weiterverkaufen auf, ich besuchte zunehmend Märkte in der Region und eröffnete schließlich meinen eigenen Blog, um Inspirationen und Ideen mit anderen zu teilen. Inzwischen ist meine Wohnung ganz einfach zu klein für all die Stoffe, Materialien und Fundstücke!

0381-Magazin: Wann hast du angefangen, selbst Sachen zu produzieren?
MARIE: Eigentlich bereits im Kinderzimmer, beim Nähen von Kleidern für meine Puppen oder Basteln von Geschenken für meine Familie. In meiner Jugend wuchs dann früh das Interesse für Vintage-Kleidung und da mir nicht immer alles passte, was ich an einzigartigen Stücken in Second-Hand Läden fand, musste ich oft zu Nadel und Faden greifen. Die erste Nähmaschine war dann nur noch eine Frage der Zeit. Zunächst nähte ich nur für mich und für Freunde. Später auch für deren Freunde. Und dann machte ich meine Leidenschaft zum Beruf.

0381-Magazin: Was reizt dich an Handarbeit?
MARIE: Aus Sicht meiner Kunden weiß ich, dass Handarbeit kaufen in erster Linie etwas Gutes kaufen bedeutet. Man weiß, wo das Produkt herkommt, oft sogar, wer es angefertigt hat. Zwischen Kunde und Käufer entsteht fast immer ein persönlicher Kontakt. Nicht zuletzt ist Handarbeit auch etwas Besonderes, jedes Stück ist ein Unikat und wird von keinem Zweiten getragen. Viele Kunden nutzen die Gelegenheit und nehmen Einfluß auf die Entstehung eines Produktes, indem sie ihre Sonderwünsche einbringen. Handarbeit bedeutet auch Qualität und ist dennoch oftmals nicht wirklich teurer als ein Kleidungsstück aus einem der stadtbekannten Modegeschäfte.

0381-Magazin: Wie bildest du dich weiter?
MARIE: Das Internet ist eine super Möglichkeit, um an alle möglichen Informationen zu gelangen. Wenn ich mich z.B. grade für's Stricken interessiere, schau ich nach und finde dort alle relevanten Schritte. Außerdem fahre ich zu Konferenzen, die sich mit meiner Branche beschäftigen, um andere Kreative zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Ich habe Kontakt zu internationalen Bloggern und bin stets mit einem dritten Auge unterwegs, um neue Trends oder Ideen in meinem Notizbuch festzuhalten. Die Welt ist voll von Dingen, die Inspiration bieten, man muss nur genau hinsehen.

0381-Magazin: Wie steht Rostock zur Handarbeit?
MARIE: In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich hier einiges getan: Individuelle Läden für Handmade haben eröffnet, die Nachfrage nach Nähkursen ist stark gestiegen und mit dem Ponyhof gab es den ersten großen Kreativmarkt, der sich an ein etwas anderes Publikum richtet, als die herkömmlichen Kunst- und Handwerksmärkte. Rostock zeigt starkes Interesse an Handarbeit, auch wenn hier gewisse Trends nie oder erst etwas später ankommen als anderswo, aber das macht diese Stadt ja auch so sympathisch!

CHARLOTTE BERGER


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