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Stolz und Vorurteil* (*oder so)
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Es
ist kompliziert. Mrs. Bennet hat fünf Töchter, die sie dringend an den
Mann bringen muss. Wie es das patriarchale Erbrecht vorsieht, muss sich
zumindest eine der Töchter einen standesgemäßen Junggesellen angeln, um
das Erbe der Familie zu sichern. Als der außergewöhnlich liebenswürdige
und zudem außerordentlich vermögende Charles Bingley in die
Nachbarschaft zieht, scheint das Glück zum Greifen nah. Auf dem
Stadtball heißt es dann: Unterhalten! Tanzen! Singen! Während es
zwischen Jane und Bingley zu funken beginnt, gerät die stolze Elizabeth
mit dem schnöseligen Mr. Darcy aneinander. Auf dem Weg zum Happy End
sind natürlich noch zahlreiche Missverständnisse auszuräumen, verletzte
Eitelkeiten zu verarzten und emotionale Verwicklungen zu entwirren.
In Isobel McArthurs gefeierter Neufassung von Jane Austens Romanklassiker Stolz und Vorurteil ergreifen fünf Dienstmädchen endlich das Wort und erzählen modern, temporeich und witzig eine Geschichte über ökonomische Abhängigkeiten und weibliche Selbstbestimmung. Hier trifft Jane Austen auf Popkultur, und wenn die Gefühle überhandnehmen, wird zum Mikrofon gegriffen und gesungen.
Mit
der Komödie 'Stolz und Vorurteil* (*oder so)' landete das Volkstheater
zur Eröffnung der Schauspielsaison einen Volltreffer. Getroffen hat da
ein wahrhaft wild aufspielendes Quintett entfesselter Komödiantinnen in
18 Rollen nicht nur die Lachmuskeln des amüsierwilligen Publikums,
sondern auch einen Nerv.
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(Dietrich Pätzold, Ostsee-Zeitung) |