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ROSTOCK IM HERBST 1989 – AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHE REVOLUTION
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Die Friedliche Revolution 1989 in der DDR war das Resultat eines Zusammenspiels vielfältiger Faktoren, die letztlich den Zusammenbruch des Herrschaftssystems der SED bewirkten und damit den Boden für den Vereinigungsprozess beider deutscher Staaten bereiteten.
Neben Leipzig und Berlin ging auch in Rostock die Friedliche Revolution von der Kirche aus. Am 5. Oktober 1989 fand die erste Fürbittandacht für die Opfer der Demonstrationen in Leipzig statt, die zu regelmäßig stattfindenden Gottesdiensten wurde und aus denen sich die „Donnerstagsdemos“ formierten. Bürgerbewegungen wie das „Neue Forum“ sowie zugehörige Basis- und Fachgruppen bildeten sich, hunderte Menschen engagierten sich und zehntausende demonstrierten im Herbst 1989. Was genau in Rostock zu dieser Zeit geschah, vor welchen großen und auch kleinen Herausforderungen der friedliche Protest stand und wie es zur Gründung des Rostocker Gerechtigkeitsausschusses kam berichtet an diesem Abend Pastor em. Arvid Schnauer.
Herr Schnauer gehörte zu der Gruppe, die vor und während der Friedlichen Revolution für Jugendliche und als oppositionell eingestufte Menschen eintrat und Friedensandachten für politische Gefangene vorbereitete. Im Zuge dieses Engagements war es folgerichtig, dass er sich 1989 sofort bereiterklärte, in dem neu zu gründenden Rostocker Gerechtigkeitsausschuss der SED -Stadtverordnetenversammlung mitzuarbeiten. Stark im kirchlichen Kontext war er während der Ereignisse im Herbst 1989 u. a. zusammen mit Dietlind Glüer, (jetzt erste weibliche Ehrenbürgerin Rostocks), Änne Lange , Henry Lohse, Johann-Georg Jäger und dem späteren Bundespräsident a. D. Joachim Gauck engagiert. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, so auch für sein besonderes Engagement während der Friedlichen Revolution, wurde Arvid Schnauer im März 2022 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
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