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News

Mit dem E-Scooter durch Rostock cruisen

Mit dem E-Scooter durch Rostock cruisen

Jun 21
Man stelle sich folgendes Szenario vor: In vollen Bussen und Straßenbahnen zu sitzen, fetzt im Moment nicht so sehr, Fahrradfahren zu anstrengend, zu Fuß laufen keine Option. Trotzdem möchte ich gerne schnell von A nach B kommen. Wie praktisch, dass an der nächsten Ecke ein E-Scooter für mich parat steht. Schnell das Smartphone gezückt und los geht die wilde Fahrt.

Szenario B: Oma Hilde kommt mit vollen Tüten vom Einkaufen und ist sowieso schon schwer zu Fuß. Erschwerend ist, dass mal wieder eine Horde verlassener E-Roller mitten auf dem Gehweg steht oder sogar herumliegt. “Vor so vielen Rollern könne man ja gar nicht mehr treten”, zeterte sie und schlängelte sich im Slalom um die Roller auf dem Fußgängerweg.
Der E-Scooter-Trend ist innovativ und dynamisch. Ein Abbild unseres Zeitalters, welches Digitalisierung und Mobilität miteinander verschmelzen lässt und ein Gefühl von Unabhängigkeit und Ungebundenheit verschaffen soll. Soweit so gut. Aber wie sieht die Realität aus?

Zurück zum Urschleim
Seit dem 15. Juni 2019 gilt die Verordnung, dass E-Scooter am Straßenverkehr teilnehmen dürfen - der Startschuss für den Scooter-Hype. Was in den Großstädten schnell zur Realität wurde, kam dann auch nach Rostock geschwappt. Somit surft die Hansestadt seit knapp einem Jahr ebenfalls auf der Roller-Trend-Welle, indem die Hansestadt von einem 17-Jährigen Jungunternehmer mit einem Schwung Rollern der Marke BIRD bestückt wurde. Ein weiterer Anbieter zieht nach: MOIN. Gegründet von den Machern des Carsharing-Unternehmens YourCar in Kooperation mit der Rostocker Stadtwerke AG, die 100% Ökostrom für das Laden der Roller-Akkus bereitstellt.

Wie genau funktioniert das Prinzip?
Genau so leicht wie das Fahren an sich, sollen auch die technischen Voraussetzungen für das Benutzen eines Rollers sein. Sowohl für BIRD als auch für MOIN. benötigt man lediglich ein Smartphone und die dafür vorgesehene App, in der man sich registriert und mittels PayPal oder Kreditkarte ein Guthaben in die App lädt. Nun kann man einen verfügbaren Scooter in der Nähe auswählen, freischalten und los düsen. Ist man am Ziel angekommen, stellt man ihn einfach wieder ab, vorausgesetzt man befindet sich nicht in einer “roten Zone”, in der das Abstellen von Rollern untersagt ist. Für die Benutzung zahlt man einen Grundpreis von einem Euro und dann fortlaufend für jede weitere Minute. Bei den BIRD-Rollern liegt der Preis pro Minute derzeit bei 19 Cent.

… und die gesetzlichen Regelungen?
Grundsätzlich haben alle E-Scooter-Fahrenden, wie auch auf dem Fahrrad, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten. Heißt: Das Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen ist tabu. Radwege und das Fahren auf der Fahrbahn sind erlaubt. Einen Führerschein benötigt man nicht und fahren darf man ab einem Alter von 14 Jahren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h und betrunken rollern ist absolut keine Option – hier gelten die gleichen Regeln wie auch beim Autofahren.

Fluch oder Segen?
Wie bei jedem Hype gibt es auch hier kritische Zünglein. Zum einen ist da der ökologische Aspekt. Das “E” in E-Roller steht leider nicht für “extrem umweltfreundlich”. Zumindest nicht ganz, dafür muss die gesamte Thematik doch etwas differenzierter betrachtet werden. Laut dem Umweltbundesamt ist die Ökobilanz der rollenden Gefährte umstritten. Werden E-Scooter anstelle des Fahrrads benutzt oder fährt man sogar eine Strecke mit dem Roller, die man sonst zu Fuß zurückgelegt hat, bringen sie sogar Nachteile für die Umwelt. Mal abgesehen davon, dass die Akkus auch irgendwo produziert, geliefert und entsorgt werden müssen, die Lebensdauer ist schließlich nicht unendlich. Fakt ist aber: Das Potenzial eine positive Klimabilanz mittels E-Scootern zu schaffen, ist da. Noch etwas versteckt, aber da. Letztendlich ist es doch das Ziel, die Anzahl der Autos auf den Straßen zu minimieren und Alternativen anzubieten. Schafft der Scooter das auf lange Sicht, Daumen hoch!
Ein weiterer Punkt ist die Unfallstatistik. Der ADAC meldet für das vergangene Jahr über 2000 Unfälle mit E-Scootern, sogar 5 Todesfälle waren dabei. Hauptursache: Alkohol. Für viele - hauptsächlich junge Leute - ist das Fahren mit dem E-Scooter einfach Fun. Es macht Spaß und dabei wird teilweise der “Ernst der Lage” vergessen. Nämlich, dass man ein gewöhnlicher Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr ist. Hier könnte noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, z.B. appellieren mit Helm zu fahren und den E-Scooter mehr als ein Fahrzeug statt als einen reinen Spaßfaktor zu sehen.
Und zu guter Letzt: wildes Parken auf dem Gehweg. Absolut verständlich, dass Oma Hilde sich beschwert, wenn auf dem Fußgängerweg mal wieder fünf Roller kreuz und quer stehen. Kontrolliert wird es vom kommunalen Ordnungsdienst, verantwortlich, dass die Roller sachgemäß abgestellt werden, ist der Anbieter. In der Hand hat es aber letztlich der Nutzende. Das Abstellen des Rollers auf dem Gehweg ist zwar erlaubt, die verbleibende Gehwegbreite muss aber mindestens 1,80m betragen. Rostock hat sich die Grenze gesetzt, dass nicht mehr als 350 Roller im Umlauf sind. Bei dieser Anzahl mag das Problem noch überschaubar bleiben. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg sieht das aber schon anders aus. Hier gibt es definitiv Verbesserungsbedarf, damit die Roller nicht irgendwann anfangen richtig zu nerven.

Das sagen Rostockerinnen und Rostocker zu den E-Scootern:
“Auch, wenn man kein Fahrrad dabeihat, ist man total flexibel und kann sich schnell fortbewegen, auch wenn man Freunde von außerhalb zu Besuch hat. Außerdem ist es Kontaktminimierung zur jetzigen Zeit, weil man nicht mehr zwingend mit den Öffis fahren muss”
Jana, 32, Physiotherapeutin

“Ohne sie genutzt zu haben, finde ich die Idee der Scooter cool und bestimmt praktisch (oder zumindest lustig). Störend ist dann aber zu oft, wenn sie auf Gehwegen stehen und Fußgänger einschränken.”
Carsten, 33, selbständig

“Gute Idee, aber das Gebiet sollte vergrößert werden, zum Beispiel endet es in Reutershagen Richtung Norden. Ich sag mal so, die Plattenbaubereiche Nordwest und der Osten sind erstmal außen vor, wollte eigentlich mit so ‘nem Teil mal zum Ostseepark”
Kasimir, 40, Musiker

“Eigentlich echt praktisch, aber recht gefährlich. Hab schon von meinen chirurgischen Freunden gehört, dass da echt schlimme Unfälle passieren.”
Katharina, 36, Ärztin

“Also meine Erfahrung und Empfindung ist, dass sie das Stadtbild stören und oft im Weg stehen, egal, ob auf Rad- oder Gehwegen. Ich vermute, dies hat mehrere Gründe. Einer könnte sein, dass nachdem man sich abgemeldet hat, sich so fühlt, als hätte man dafür keine Verantwortung mehr, also ist es egal, wo der Roller steht.”
Hagen, 28, Laseringenieur

“Ich habe einen eigenen. Die in der City sind einfach zu teuer und bis in die Südstadt rein durfte man damit auch nicht fahren. Also hätte man immer noch eine Strecke Fußweg gehabt. Ich glaube, gemessen wird auch die Zeit, die man fährt und nicht die Strecke. Ist natürlich doof, wenn man dann an roten Ampeln steht.”
Anna, 21, selbständig

“Also wenn man mal davon absieht, dass die Roller derzeit kein Gewinn für die Umwelt sind, nutze ich sie doch (selten) mal ganz gerne. Sie stören mich im Stadtbild noch nicht - denn bisher nehme ich wahr, dass sie ordentlich abgestellt werden und nicht irgendwo achtlos im Weg oder im Rasen liegen. In anderen Städten ist das deutlich anders, die Rostocker*innen scheinen achtsamer mit den Rollern umzugehen. Ich nutze die Roller selber nur selten, war aber durchaus schon mal froh, dass sich mich nach einigen Überstunden schneller nach Hause gebracht haben, bevor ich abends noch 25 Minuten auf die nächste Straßenbahn oder den Bus warte. Im Verkehr oder als Fußgänger haben sie mich auch noch nicht gestört, der Großteil weiß doch sehr gut, wie man sich vernünftig mit ihnen verhält. Die wenigen Ausnahmen dürfen nicht zu einer Verteufelung der Rollerfahrer*innen führen.”
Patrick, 31, Moderator

“Bisher sind keine E-Roller-Opfer in meiner Praxis aufgekreuzt. Eine Oma war über einen auf dem Bürgersteig geparkten Roller gestürzt und hatte sich das Nasenbein gebrochen. Sie war aber nicht sauer auf die “neue Zeit”, hatte Verständnis und sah die Schuld bei sich, ganz dem Motto: Ich hätte eben besser aufpassen sollen”.
Martin, 64, Chirurg

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