KINO
Es riecht nach FiSH
Apr 09
Es ist wieder so weit. Zum sechsten Mal spannt das FiSH-Festival die Leinwände im Rostocker Stadthafen. Vom 17. bis 19. April können sich alle Freunde des Kurzfilms in den Sesseln des MAU-Clubs niederlassen und sich anschauen, wie junge Filmemacher ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
442 Filme wurden dieses Jahr eingereicht, ein bisheriger Rekord! Um aus dieser Masse eine Auswahl zu treffen, schottete sich die Programmjury eine Woche lang von der Außenwelt ab, sichtete und bewertete und entschied sich am Ende für 42 Kurzfilme, die sich nun zum Wettbewerb stellen. „Inhaltlich überwiegen im Programm die ernsteren Themen, begleitet oftmals mit einer gewissen Melancholie als Grundstimmung“, sagt ein Jurysprecher.
Ernste Filme in ernsten Zeiten? Wie die Wettbewerbsjury dies betrachtet, wird bald herauszufinden sein. Denn wie immer ist die Bewertung offen, findet also vor Publikum und Filmemachern statt. Matthias Spehr, Programmdirektor des Festivals, empfindet gerade das als wichtig: „Der kommunikative Austausch über Leinwandereignisse besitzt beim FiSH hohen Stellenwert.“ Wo sonst könnten junge Filmemacher ein professionelles Feedback auf ihre Streifen bekommen und sich ein Bild machen, wie Fachleute ihre ersten Gehversuche in der Filmbranche beurteilen?
Die Erfahrung und Fachkompetenz bringen dieses Mal der Schauspieler Charly Hübner, Regisseur Jens Becker, Vorjahresgewinnerin Marina Hartfelder, Produzentin Claudia Steffen und Filmdozent Matthias Spehr mit. Sie bilden die Wettbewerbsjury und verleihen den kleinen Festspielen einen Hauch von Prominenz...
Außerhalb von Jury und Wettbewerb läuft der internationale Programmteil OFF NORGE. Das Gastland Norwegen schickt junge Filmschaffende und 11 Kurzfilme nach Rostock, die am 18.04. im MAU zu sehen sind und einen kreativen Bogen Richtung Norden spannen.
Ihr seht, es wird bunt und spannend. Bleibt nur noch abzuwarten, ob sich der Rostocker Oberbürgermeister dieses Jahr mal die Ehre gibt und beim FiSH auftaucht oder wie die Jahre zuvor durch dezente Abwesenheit glänzt.
Birke Scheffler
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