Musik
SIMPLE PLAN - Get yyour heart on
Jul 11
Simple Plan kommen aus Kanada. Man kannt sich aus Kindertagen, animiert sich gegenseitig zum Instrumente lernen und nach dem Aus des mittelerfolgreichen Projekts namens Reset, trifft man sich auf einem Sugar Ray Konzert wieder. Die Jungs beschließen erneut zusammen Musik zu aufzunehmen. Doch der schnelle und harte Sound der ersten Simple Plan Auftritte muss unter Anleitung einiger Good Charlotte und Blink 182 Mitglieder einer poppigeren und kommerzielleren Version weichen. Die Texte sprechen den Kids aus der Seele, der College Rock- Punk Pop mit hübschen, eingängigen Melodien kommt gut an und verkauft sich millionenfach. Warum daran etwas ändern? Am Dienstag, den 21. Juni erschien das neue Album der Band mit dem zweideutigen Titel „Get Your Heart On!". (Für alle native-Germans-speakers: ‚get a hard on' bedeutet soviel wie ‚eine Erektion bekommen'.)
„Get Your Heart On!" beginnt mit einem typischen Kick-Off-Song. „You Suck At Love" ist rockig, gut geeignet zum laut Mitgrölen, wenn man die drei Minuten hat, den Text auswendig zu lernen. Der Plan ist so simple, dass die Band keine Hemmungen hat, explizit ihre Strategie offen zu legen. „Histrory repeater, serial cheater" heißt es im Text und damit beschreiben sich Simple Plan selbst ganz gut. Die Nummer mit der Ex-Freundin abzurechnen, kennt man von der Band schon in einigen Varianten. Dann folgt ein „oh oh let's go"-Song mit dem ersten hochkarätigen Star, der sich im Rock- Sektor zuhause fühlen dürfte. River Cuomo von Weezer steuert ein paar Vocals bei. Hat ja auch nicht viel zu tun grad, denn bei seiner Stammband kam schon länger nix Gescheites raus. Dicht gefolgt von „Jet Lag", einem Track, bei dem sich Natasha Bedingfield, die selber gerade ein Album veröffentlicht hat, und Sänger Pierre Bouvier einen verbalen Liebesschlagabtausch liefern. „Ich vermiss dich", „Ich vermiss dich viel mehr", „Ich vermiss dich noch viel mehr" usw. Daran schließt sich die erste Ballade... So geht das dann weiter bis alle Popvariationen abgearbeitet sind, inklusive der Pop- Hip Hop- Kollaboration und des Genreausrutschers, der in diesem Fall einen reggae- lastigen Sommerbastard hervorbrachte. Vorhersehbar war das schon ein bisschen und groß anspruchsvoll auch nicht, wer aber was anderes erwartet hat, ist selber schuld. Man kann Simple Plan nur dankbar sein, weil sie erstens keine Elektro- Experiment eingegangen sind. Und zweitens, weil sie verlässlich auf einem Niveau abliefern.
JuNi
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