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Report

NDR-TV-Gärtner John Langley – Der Garten als Spiegel der Seele

NDR-TV-Gärtner John Langley – Der Garten als Spiegel der Seele

Jun 11

Für TV-Gärtner John Langley steht Grün für Hoffnung, Wachstum und Leben. Bereits während seiner Schulzeit wurde er von seiner Botanik-Lehrerin Hannelore "Loki" Schmidt auf die grüne Fährte gebracht. 0381 sprach mit John Langley über den Imagewandel des Kleingartens, den aktuellen Trend zu Bio-Produkten und sein Leben als "grüner Daumen".

0381-MAGAZIN: John Langley, Sie sind lupenreiner Hamburger und trotzdem würde man Ihnen aufgrund Ihres britischen Namens schon vorab jede Kompetenz in Sachen Garten zusprechen. Wo liegen Ihre familiären Wurzeln und wie kam es, dass Ihnen das Thema Garten so ans Herz gewachsen ist? Und welche Rolle spielte die kürzlich verstorbene Loki Schmidt dabei?
John Langley: Es sind eigentlich immer die "Wurzeln", die für das persönliche Überleben verantwortlich sind. Sie sorgen für eine ausreichende soziokulturelle Verankerung, versorgen uns mit Energie und verwachsen flach, verzweigt oder tief. Einige von ihnen sind westlich von England in Wales, in wunderschönen und einzigartigen Gärten zu finden. Vermutlich sind hier Gene  in der grünen Seelen-Oase verankert, die es möglich machen auf Menschen zu reagieren, die mit ihrer außergewöhnlichen Liebe zur Natur zum Garten- Enthusiasten geworden sind. Wenn man mitten in Hamburg-Barmbek geboren ist, dann ist man in der Tat ein "echter Hamburger Jung". Bereits als 11-jähriger Schüler hatte ich die erste Begegnung mit der Biologielehrerin Loki Schmidt. Der Weg ist bekanntlich das Ziel – das mag zunächst nicht für viele Menschen gelten, dennoch führte mein schulischer Pfad direkt ins Grün. Dabei erlebte ich die ersten positiven Erfahrungen im Umgang mit der Natur durch Hannelore "Loki" Schmidt. Was inzwischen zum pädagogischen Alltagsgeschäft gehören sollte, war damals noch ein unbekanntes Prinzip der handlungsorientierten Pädagogik. Besonders das Eindrückliche und emotional Bedeutsame prägt das Naturverständnis. Und genau das war der Impuls für meine grüne Laufbahn. 2011 wurde ich offiziell zum Botschafter der "Loki-Schmidt-Stiftung" ernannt. Eine interessante, ehrenamtliche Tätigkeit, die es möglich macht, sich auch für den Erhalt schützender Pflanzen zu engagieren, Umweltbildung- und Naturschutzprojekte zu begleiten.

0381-MAGAZIN: Sie gelten als Mann mit dem "grünen Daumen" beim NDR und geben jede Woche Tipps und Tricks rund um das Bewirtschaften des heimischen Gartens. Ist dies ein Full Time Job für Sie oder kümmern Sie sich noch um weitere Projekte?
Langley: Das visuelle Gärtnern als "grüner Daumen" beim Fernsehen ist nur eine Facette meiner Aktivitäten. Ein ganz anderes Standbein ist die Mitwirkung im Team der Internationalen Gartenschau 2013 in Hamburg. Seit dem 01. September 2008 arbeite ich für die igs 2013. Meine Aufgaben als "grüner Daumen der igs" sind vielfältig. Der direkte Kontakt mit Menschen, Natur und Ausstellungswesen ist mir bei diesem einmaligen Projekt besonders wichtig, weil ich auf diesem Wege neben gärtnern auch moderieren, informieren, diskutieren und unterhalten kann. Das ist für mich gelebtes grünes Engagement. So lassen sich auch viele gärtnerische Impulse auf und während  der Gartenschau  2013 vermitteln.

0381-MAGAZIN: Das Thema Garten erlebt ja seit einigen Jahren eine Renaissance. Gartenarbeit wird von jungen Leuten entdeckt und gilt plötzlich nicht mehr als spießig. Wie kam es zu diesem Wandel?
Langley: Es stimmt, diese Wandlung ist unmittelbar erlebbar. Das Herz vieler Juniorbürger/innen schlägt für die Natur. Engagierte Jugendliche beteiligen sich an gärtnerischen Wettbewerben und nutzen die Möglichkeit sich nachhaltige Gedanken über einen eigenen Schulgarten machen zu können, integrieren sich somit in Projekten an Prozessen den Lernort Schule "grüner" zu gestalten. Kindergärten entdecken Naschgärten, junge Menschen werden spontan zu "Guerilla Gärtner". Sie bepflanzen selbstinitiativ öffentliche Plätze, Grünstreifen, Verkehrsinseln, unbegrünte Betonkübel, Bauminseln oder vergessene Hinterhöfe, um einer Stadt noch mehr grün zu geben.

0381-MAGAZIN: Aber woher kommt dieses Engagement?
Langley: Das sind Ergebnisse einen nachhaltigen "Naturerziehung"  von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft. Es ist hier keine Frage der Lust, sondern das Gärtnern tut allen Menschen einfach gut. Der Spaß und die Freude an Pflanzen und an der Arbeit mit Erde ist etwas, was den Kopf befreit. Es geht um das Gärtnern um des Gärtnerns wegen und nicht, weil man in Konkurrenz mit anderen steht oder irgendetwas von einem erwartet wird. Und wenn man dann den Spaten zur Seite legt, freut man sich, etwas getan zu haben, ohne viel nachzudenken. Es gibt immer mehr Menschen, die ganz gartenaffin sind. Sie können besonders gut mit Pflanzen umgehen, sie spüren, riechen, wahrnehmen und mit ihnen sprechen.

0381-MAGAZIN: Ein weiteres Phänomen ist die Hinwendung zu ökologisch produzierten Lebensmitteln. Ist dies Ihrer Meinung nach eine popkulturelle Entwicklung, als Folge des Engagements von Prominenten wie Prince Charles oder denken Sie, dass die Menschen heute mehr auf Nachhaltigkeit achten als noch vor etwa 10 Jahren?
Langley: Natürlich ist der britische Thronfolger als Öko-Prinz Trendsetter und engagierter Vorreiter der weltweiten Bio-Bewegung zu verstehen. Und solche Vorbilder muss es natürlich immer geben. Selbst das eigene Verhalten im ressourcenschonenden Umgang mit der Natur, kann und wird seine Nachahmer haben. Es ist so einfach: Wasser sparen, Pflanzen aus heimischer Produktion auswählen, Gartenböden weniger umgraben, Vogel- und Insektenschutz intensivieren und, und, und … 
Man muss nur die Natur verstehen um zu begreifen, dass jeder Einzelne von uns aufgefordert ist, bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft selbst aktiv zu werden. Nicht nur im Garten! Deshalb ist es unabdingbar, dass wir ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Gärtner beginnt deshalb zuerst im Kopf.

0381-MAGAZIN: Sie beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit dem Gärtnern. Wie sah ein klassischer Garten früher aus und was ist bei einem Garten heute anders? Und gibt es international Unterschiede zwischen Gärten in verschiedenen Ländern und Regionen?
Langley: Das ist für mich die schwierigste Frage. Alles ist im Prozess der Veränderung. Salopp gesagt. "Nix ist so beständig wie die Veränderung selbst". Es hat sich wirklich viel getan. Diente früher der Garten überwiegend der eigenen Versorgung so hat sich der klassische Gemüsegarten zwischenzeitlich in ein "Erholungs- oder Wellnessgarten" für Körper, Geist und Seele gewandelt. Die Auswahl an Pflanzen aus aller Welt ist unvorstellbar groß, dennoch wird das Kaufverhalten durch Umweltbewusstsein bestimmt. Pflanzen aus der Region werden deshalb immer stärker berücksichtigt. Naturbelassen ist ein absoluter Trend. Die Lust auf pflegeleichtes blühendes Grün ist kaum noch aus den heutigen Gärten wegzudenken. Eine neue Ästhetik der Natürlichkeit hat Einzug gehalten. Ungezwungenheit prägt das visuelle Bild der Anpflanzungen und mitten drin sieht man wieder das klassische Gemüse in neuen ungewöhnlichen Formen und Farbgebungen als schmückende Ergänzung.
Natürlich ist der Blick über den Gartenzaun wichtig, dabei lässt sich schnell feststellen, dass bereits interkulturelle Gärtnern in vielen Stadtteilen, Kleingärten und Gartenveranstaltungen entstehen. Unter dem Motto: Wurzeln schlagen und gemeinsam "auf"wachsen. Mit und von der Natur leben gehört auch zum eigentlichen Konzept der Interkulturellen Gärten. Das gemeinsame Gärtnern bedeutet von- und miteinander zu lernen, zu sprechen und gemeinsam zu erleben wie ihr eigener Garten wächst. Der intensive Kontakt mit dem Boden, der Erde, dem Lebendigen fördert so unweigerlich den "Verwurzelungsprozess" in Gang. Jeder ist willkommen und lernt voneinander, gleich welchen Alters.  So vereinen sich grüne Daumen aus aller Welt.

0381-MAGAZIN: Der Frühling neigt sich dem Ende zu. Was sollten unsere gärtnernden Leser beachten, bevor die Sommersaison im Garten beginnt? Gibt es Dinge, von denen Sie sagen, dass sie unbedingt in einen modernen Garten gehören?
Langley: Modernes Gärtnern fängt für mich mit "Faulheit" und nicht mit dem Wettlauf um "Trends" an. Mein ultimativer Garten-Tipp: Immer in kleinen Schritten vorzugehen und nicht gleich den ganzen Garten zu jeder Jahreszeit umgestalten zu wollen. Was auf keinen Fall entstehen sollte, ist Stress. Der ist nicht gewollt bei der fortschrittlichen Gartenarbeit. Es geht um  pure Entspannung, nachhaltige Erholung, ja, die Freude daran, vorhandene Fähigkeiten weiter zu entwickeln, die Natur wahrzunehmen und zu verstehen -  und die Lust auf etwas Eigenes. Das sind für mich die besten Voraussetzungen, die Sommersaison zu beginnen.

0381-MAGAZIN: Abschließende Frage: Wie sieht eigentlich der Garten von John Langley aus? Was bauen Sie an?
Langley: Steinig, blühend und grün und ganz nebenbei sogar pflegeleicht. Für mich ist er  unbestritten die wichtigste Schnittstelle zwischen Urkraft und Stress. Es ist das unbeschreibliche Fleckchen Erde, wo entspannt, geplant, geschaufelt, gegraben, gesät, gepflanzt und natürlich auch ausgeruht werden kann. Keine Wiederholung, kein Blick zur Redakteurin, kein enges Zeitfenster, keine Öffentlichkeit, kein Fernsehen … nur für mich. Somit ist dieses Refugium (wie eigentlich alle Gärten) ein Spiegel der Seele und wird als erholsamer Lebensraum verstanden. Wenn ich dann wieder vor der Kamera in den unterschiedlichsten Gärten stehe (zweimal die Woche Dienstags live im NDR Mein Nachmittag, Samstag im NDR DAS – DAS grünt oder in der NDR-Landpartie) dann freue ich mich über die Kreativität vieler Gartenfreunde und finde genügend Anregungen für Staudenbepflanzungen, Hochbeete und mobile Gärten in Kübeln.

CHRISTIAN RUTSATZ


1 Kommentar zu „NDR-TV-Gärtner John Langley – Der Garten als Spiegel der Seele”


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