Am 29. Januar findet erneut die Lohro Klubnacht statt und euer 0381-Magazin hat sich im Vorfeld schon einmal mit einem Live-Act zum Bier getroffen: James Yuill. Er hat sich nicht nur an Madonnas „Frozen“ heran getraut und gecovert, sondern durfte kürzlich auch einen Jingle für die Guinness-Brauerei machen. Vielen wird noch „No pins allowed“ im Ohr sein, aber auch die Nachfolger, z.B. „On your own“ trumpfen u.a. mit großartigen Videos auf, wie ihr unten sehen könnt.
0381-Magazin: Würdest du dir manchmal mehr als zwei Hände auf der Bühne wünschen?
James: Ja, ich wünschte in der Tat manchmal, dass ich keine Gitarre spielen müsste. Was mir live wirklich Spaß macht, ist, an all den ganzen Knöpfen zu drehen.
0381-Magazin: Besteht eigentlich die Möglichkeit, dass James Yuill mal mit Band auftritt, wenigstens für einige Shows? Und fühlst du dich nicht manchmal auch allein da oben?
James: Ich habe schon mal darüber nachgedacht aber in der nächsten Zeit wird es wohl einfach nur bei mir bleiben. Wenn andere dazu kämen, dann vielleicht für ein anderes Projekt. Es ist auch irgendwie ein Teil des Charmes meiner Live-Shows, dass ich ausschließlich alles selbst mache.
0381-Magazin: Musst du jetzt eigentlich immer “Oh my Guinness!” rufen, wenn du überrascht oder erstaunt bist?
James: [Ha ha ... genius! Oops ... I mean guinness! Um…] Nein. Ich kann mich aber gar nicht erinnern, dass man mich jemals etwas anderes trinken sah. Das ist natürlich auch gar kein Problem für mich. Seitdem ich trinken durfte habe ich sowieso immer Guinness am besten gefunden und ich schreibe es sogar immer auf meinen Rider. Es sprudelt nicht so viel wie anderes Bier und beim Singen auf der Bühne ist das dann ganz gut.
0381-Magazin: Einer deiner Follower fragte kürzlich, ob du mit lebenslangem Frei-Guinness bezahlt wurdest. Wurdest du?
James: Ich wünschte das wäre so. Aber auf jeden Fall bekomme ich ein paar Kästen zum Zeichen des Wohlwollens.
0381-Magazin: Gibt es eigentlich viele James-Typen im Vereinigten Königreich? Als ich dort lebte, sah ich kaum jemanden mit einem Laptop auf der Bühne aber dafür hunderte Jungs mit Gitarren, die auf dem Campus der blabla-University spielten. Werden Beats wichtiger?
James: Es gibt noch immer eine große Singer-Songwriter-Szene – deren Teil ich selbst für viele Jahre war. Aber es zerstört deine Seele, wenn du Nacht für Nacht vor so gut wie niemandem spielst. Es gibt mittlerweile wirklich mehr Laptop-Musiker. Die Geburt der billigen Musik-Software hat viele von uns „bedroom producers“ hervorgebracht.
0381-Magazin: Wie findest du John Cages 4'33"?
James: Das ist wirklich Kunst. Wie bei vielen experimentellen Stücken, ganz gleich ob Dinge oder Musik, ist der erste und ursprüngliche Gedanke das Wichtigste. Nicht das Kunstwerk an sich ist entscheidend. Das ist wie in der modernen Kunst. Man sagt dann immer gern: „Das kann doch jeder”, aber der Punkt ist eben: Sie haben es nicht gemacht! Damien Hurst hat es z.B. gemacht und deswegen ist er so gut. Das gleiche gilt für John Cage. Okay, genau betrachtet ist es Stille, aber es war seine Idee. Man darf generell auch etwas Achtung vor jemandem haben, der etwas zuerst tut.
0381-Magazin: Bemerkst du eigentlich selbst diese warme und melancholische Atmosphäre deiner Songs; vor allem hervorgerufen durch deine Stimme? Willst du das absichtlich so oder passiert es einfach?
James: Das ist keine Absicht. Selbst wenn ich es versuche und irgendwelche Upbeat-Nummern schreibe, werden sie immer „bitter sweet“. Ich habe glaube ich noch nie einen positiven Song geschrieben. „This sweet love“ z.B. ist ein trauriger Rückblick auf eine glückliche Beziehung, die zuende gegangen ist. Es gibt darin sogar eine Anspielung auf Selbstmord ('walk out in the sea with me'). Ich habe versucht, aus „Crying for Hollywood“ eine Upbeat-Nummer zu machen und denke, dass mir das musikalisch gelungen ist – aber natürlich reiße ich es mit den Worten sofort wieder ein.
0381-Magazin: Was machst du in 10 Jahren?
James: Hoffentlich schreibe ich dann immer noch Songs. Ich würde auch gern andere Bands produzieren, aber hauptsächlich sehe ich mich als Songwriter.
0381-Magazin: Du bist schon ein paar Mal in Deutschland aufgetreten. Wie war das und was hat dich bei deinen Reisen und Auftritten in Indonesien am meisten beeindruckt?
James: Ich mag Deutschland, weil die Leute immer so richtig gut zuhören. Musikalisch fühlt es sich wie mein Zuhause an. In Indonesien war es echt aufregend und spannend. Ich habe The Tamper Trap supportet und bin nach dem Auftritt vor die Bühne gegangen, um mir das Konzert anzusehen. Und dann war ich in dieser Ferne plötzlich umringt von Leuten, die Autogramme und Fotos wollten. Das hat mir sehr gefallen. Selbst in Argentinien und Chile gab es solche Reaktionen. Das ist schon irgendwie unbeschreiblich, wenn man vor 3500 Leute tritt und die mitsingen, obwohl man vorher noch nie in seinem Leben in diesem Land gewesen ist.
Das Interview wurde auf Englisch geführt und ins Deutsche übersetzt.
Das Programm der Lohro-Klubnacht:
VVK: 9 € AK: 12 €
Tickets: Lohro, Pressezentrum, MV Ticketbox oder unter www.ticketmaster.de
M.A.U. CLUB
Einlass 20:00 Uhr
LOHRO KLUBNACHT - Eröffnungskonzerte:
Live : THE DOMINO STATE (UK)
EGOTRONIC
Einlass: 00:00 Uhr
Made in Berlin auf der LOHRO KLUBNACHT
Live: FUNKWERKSTATT (3000°)
DJs: KLANG AG (Micronaut)
MAIK RANKIN
PETER WEISS HAUS
Einlass: 21:00 Uhr
Live: HANS SÖLLNER
DJs: PAUL PALMER (BOOMSHAKALAK), FLOW MO (BOOMSHAKALAK), DJredo
ZWISCHENBAU
Einlass: 22:00 Uhr
INDIE NIGHT auf der LOHRO KLUBNACHT
Live: JAMES YUILL (UK)
HENRIK JOSE (SWE)
DJs: INDIEPAPST (INDIE NIGHT)
ANDI (HÖRSTURZ)
CARSTEN OPITZ (CHAMPUS CAMPUS)
BRUENETTE (INDIE NIGHT)
JAZ
Einlass: 22:00 Uhr
Live: DANIEL KAHN & THE PAINTED BIRD
DJs: STERNGUCKER
KAIDAR
JENSIZE
WELTEMPFÄNGER ALLSTARS
ALTE ZUCKERFABRIK
Einlass: 22:00 Uhr
LIVE: PUNISHABLE ACT (BERLIN), ASTRAY, TERMINATE
DJs: METALALLIANCE ALLSTARS
KLOCK 8
Einlass: 22:00 Uhr
Live: THE BUMMMS BOYS
DJs: DONALD D., DISCO REBEL, MOVIMENTO
MELI CLUB
Einlaß: 22:00 uhr
Rockzone vs. Pogomania
Live: SLIPATTACKAPACHES, BOIKOTT, TRUST FATE, FINAL CURTAIN FALLS
DJs: Rockzone und Pogomania DJs
HELGAS KITCHEN
Einlass: 22:00 Uhr
Live: SON OF A GUN
DJ: MISCHKA MCLOVIN, HEAD & KEHLE DJ TEAM
ST-CLUB
Einlass: 22:00 Uhr
White Russian Party
Musik Querbeet
BUNKER
Einlass: 23:00 Uhr
Rockalicious Club - home of finest rock, alternative & independent music
DJs:
Flo und Richy.
DAS HAUS
Live: DIE REISE
DJ: HAUSTRESEN
(Änderungen vorbehalten)
Gesine Schuer
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