Nehmen wird den Gossip mal vorweg: I Blame Coco, dahinter verbirgt sich die Band der 20jährigen Eliot Paulina Sumner, genannt Coco. Coco ist die Tochter von Sting und der Schauspielerin Trudie Styler und Londons neustes It-Girl. 2007 hatte sie eine kleine Gastrolle in Der Sternenwanderer mit Michelle Pfeiffer und Robert DeNiro, 2008 modelte sie für die Frühlingskampagne von Burberry. Bevor Coco ihre eigenen musikalischen Ambitionen verwirklichte, kollaborierte sie mit Robyn und tourte mit La Roux. Musikalisch sind I Blame Coco nicht weit entfernt von den beiden Elektro-Pop-Acts. The Constant ist poppig und dank 80ies-Synthies und -Keys auf Höhe der Charts. Die Stimme der Sängerin klingt dunkler und rauchiger als erwartet, wenn man ihr hübsches, von braunen Locken umspieltes Gesicht vor Augen hat. Eine Prise Amy Winehouse hier und eine Prise Killers dort machen aber keine vollwertige Mahlzeit. Selfmachine eröffnet das Dilemma. Temporeich und gefällig fügen sich In Spirit Golden, Quicker, Turn Your Back On Love und Please Rewind hintendran. Eine wie die andere sind diese Up-Tempo-Nummern schön kantig gemacht worden, aber keine ist besonders. Erst das orchestrale Summer Rain hat Charakter. Der Reggae-Pop-Song No Smile bildet einen ähnlich überraschenden Ausschlag aus dem Electro-Pop-Einheitsbrei. Die Vorabsingle Ceasar, die Coco zusammen mit der schwedischen Elektropop-Künstlerin Robyn aufgenommen hat, klingt exakt, als wäre sie dem Debutalbum der dänischen Teenieband Dúné entnommen. Leider bleibt das Album hinter den Erwartungen, die dieses junge Talent weckt zurück, obwohl The Constant konstant ein hohes Niveau hält.
JuNi
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