• K-zur-03
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 01.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 02.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 03.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 04.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 05.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 06.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 07.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 08.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 09.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 10.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 11.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 12.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 13.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 14.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 15.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 16.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 17.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 18.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 19.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 20.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 21.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 22.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 23.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 24.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 25.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 26.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 27.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 28.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 29.04.2024
  • Rostock Party- Konzert- & Kultur-Veranstaltungen für den 30.04.2024
  • K-vor-05

Bühne

Gefangen im Pop – Fake und Realität

Gefangen im Pop – Fake und Realität

Nov 10

Mit Lange Straße Abbey Road kommt ein Stück ans Rostocker Theater, das auf dem Vexierspiel zwischen den zeitlichen Ebenen, zwischen Fiktion oder gar Fake und Realität basiert. Aber auch die handelnden Personen charakterisieren sich in dieser Weise, denn es gibt einerseits die Beatles und andererseits die Plastic Wings. Auf der Bühne werden also vier Musiker und vier Schauspieler stehen. Zusätzlich angereichert wird die Show mit einigen Videosequenzen, die im Vorfeld produziert wurden.

Die Plastic Ono Band bestand 1969 aus John und Yoko, die unter diesem Namen ihre Single „Give peace a chance“ heraus brachten. Die Wings, auch bekannt als Paul McCartney and Wings, war eine Rockband, die von dem Ex-Beatle 1971 gegründet wurde und sich unter anderem durch unzählige Bandbesetzungsänderungen im Stile aktueller Casting-Bands auszeichnete. Auch dieser Bandname spielt mit Fakten und Fiktion.

Um etwas Licht ins Schattenreich des Showgeschäftes zu bringen, sprach das 0381-Magazin mit dem musikalischen Leiter (Wolfgang Schmiedt) und dem Regisseur und Drehbuchautor (Mark Auerbach) des Stückes.

0381: Wie kam es zu dieser Veranstaltung?

Wolfgang Schmiedt: Als ich früher noch an der HMT aktiv war, hatten wir unter anderem schon einmal ein Beatles-Projekt. Das ist mit diesem hier nicht zu vergleichen. Hier geht es auch gar nicht um die Beatles, sondern um die Plastic Wings. Während ich früher Dozent war, hat meine Arbeit nun eher den Charakter einer Produzententätigkeit. Initiatorin war ursprünglich Dana Bauers von der PopKW. Ich habe es lediglich aufgegriffen und ein paar Musiker gesucht. Christian Kuzio hat das beispielsweise gleich abgeändert und sofort Visionen gehabt, wie man das in diesem Fall anders machen könnte.

0381: Was hat es mit dem Facebook-Rummel im Vorfeld auf sich?

Schmiedt: Wir versuchen ja, ähnlich wie mir das damals an der HMT gelungen zu sein scheint, die Stadt mit einzubeziehen in das ganze Thema, bloß jetzt noch viel konkreter: über 100 Komparsen, über Schulangebote, über von uns initiierte Facebook-Seiten, wo sich eine gefakte oder wirkliche Plastic-Wings-Community zurecht wächst. Und wir wollen probieren, ob eine solche Herangehensweise das Theater wieder stärker mit der Stadt verknüpft. Also ein kulturpolitischer Aspekt ist auch dabei, der nämlich, zu sehen, was passiert, wenn Teile der freien Szene der Stadt und die Institution Theater erstmalig in dieser Weise zusammenarbeiten. Dieser kulturpolitische Aspekt ruht auf den Schultern von 40 Mitmachern, die weitgehend aus der freien Szene kommen und ihre Begeisterung mit viel Arbeit und wenig Geld für dieses Thema umsetzen.

0381: Was erwartet uns musikalisch?

Schmiedt: Musikalisch lebt dieses Stück von den Musikern, die jetzt die Songs variieren. Insgesamt geht es bei den einzelnen Titeln etwas rauer zur Sache, der Duktus ist sehr aktuell und wir haben es mit wenig Retro zu tun. Die Plastic Wings sind keine Kopien, sie sind authentisch und wahrhaftig.

0381: Sind Sie nicht ursprünglich vom Film, Herr Auerbach?

Mark Auerbach: Ja, das stimmt. Ich führe hier das erste Mal wirklich Theaterregie. Da passiert der Schnitt praktisch auf der Bühne, das ist eine ganz andere Arbeitsweise. Im Theater ist es auch viel sensitiver und es trennt mich keine Maus vom Stück. Für die Filmszenen, die wir vorher mit den Schauspielern gedreht haben, war dieses Mal der Filmprofi André Jagusch verantwortlich. Der kann einfach so schön den Trash-Faktor da hinein bringen, den wir brauchen. Ich habe mich auch bei den Drehs nicht blicken lassen, um ihm da nicht reinzureden.

0381: Worum geht es denn nun?

Auerbach: Die Plastic Wings sind Leute aus Rostock. Sie sind ein Abziehbild für Pop, denn im Pop gibt es Mechanismen, die immer wieder greifen. Pop ist gleichzeitig gut und absolut schäbig und immer wiederholt sich seine Geschichte gebetsmühlenartig, unaufhaltsam. Pop ist ein Ausverkauf. Jeder Song ist gleich lang und jeder Song muss aber auch gleich lang sein. Der Fluch lässt sich nicht vom Segen trennen. Das ewige Reproduzieren ist es, was Menschen letztendlich zerbrechen lässt. Aber ohne dieses gäbe es keinen Erfolg, vielleicht würden die meisten Künstler auch daran zerbrechen. Unser Stück ist eine Kollage, die durch ihre Herangehensweise das Potential hat, den Mythos der Band aus Liverpool zu brechen – und zwar durch die Band aus Rostock.

0381: Und was erwartet uns im Theater?

Auerbach: Wir wollen im Theater zeigen, was eigentlich backstage passiert ist. Wir wollen mit den Geschlechtern spielen und den Musikern und Schauspielern ihren eigenen menschlichen Spiegel vorhalten. In der Figur des Managers der Band ist ganz klar eine Verführerrolle zu erkennen. Er hat nur diese eine Aufgabe, er soll die Band ganz nach oben bringen. Er macht Träume wahr, die die Mitglieder nie zu träumen gewagt hatten. Die Beatles sind damals als eingeschworener Haufen aus Liverpool geflüchtet. Sie gegen den Rest der Welt. Aber die Welt, in Form von Fans, will selbst auch flüchten. Irgendwann rennen alle. Das kann nicht funktionieren.

0381: Die Show befasst sich also damit, wie es zu dem ganzen Bruch kommen konnte?

Auerbach: Ja. Das ist wirklich die große Frage und wir versuchen, ein wenig Zeit zu erzählen. Ich meine, die Beatles waren echte Freunde, die sich geliebt haben. Es ist irgendwie auch eine Liebesgeschichte, die zuende geht. Eine, wo jeder Partner weiß, dass sie im Grunde nicht mehr funktioniert und gut werden wird. Das Weiße Album ist doch z.B. schon völlig schizophren. Die Songs spiegeln in meinen Augen den eigenen Niedergang wider. Wir wollen versuchen, den Zuschauern das Herz zu öffnen, aber dann dort anzupacken und auch die Widersprüche aufzuzeigen. Wenn es dazu laut sein muss, dann wird es laut, aber auch die Stille wird ihren Platz haben.


Aufführungen im TiS: Premiere: 1.11. - 20:00 Uhr / 2.11. - 10:00 und 20:00 Uhr/ 5.11. - 10:00 und 20:00 Uhr/ 2.12. - 10:00 und 20:00 Uhr/ 3.12. - 10.00 und 20:00 Uhr / 4.12. - 20:00 Uhr


Eintritt: 5 € ( Vormittag ) 15 € / 10 € ( Abend )


Gesine Schuer

Schreibe Deine Meinung zu „Gefangen im Pop – Fake und Realität”