In Rostock ist es nach wie vor eher die ältere Generation, die sich für Kunst interessiert. Junge Kunstschaffende gibt es hingegen schon, oftmals nur leider keine Plattform. Zwei dieser jungen Kreativen starteten Ende Oktober in Rostock eine offene Galerie mit dem Namen FOLLGUT.
Was es in anderen Großstädten zu Hauf an jeder Ecke zu geben scheint, ist in Rostock recht neu und innovativ. Dirk Oberländer (28) und Dimetreos Mihnovschi (24) wollen ihre Kunst den Rostockern zugänglich machen, indem sie in ihrem Ausstellungsraum zugleich ausstellen und arbeiten.
Die beiden großen Frontfenster in der Karlstraße geben den Blick auf weiße Schreibtische und einige Bilder an den Wänden frei. Die beiden großen Frontfenster geben den Blick von innen aber auch für die Künstler und den kleinen freundlichen Atelierhund Fiona auf die Rostocker Karlstraße und ihre neugierigen Passanten frei. Man fühlt sich gleich eingeladen von Hund und Mensch und Bild. Dirk und Dimetreos lernten sich bei einer Rostocker Grafikagentur kennen. Dimetreos ist mittlerweile aber in Potsdam, um dort Kommunikationsdesign zu studieren. Geblieben ist der gemeinsame Wunsch, neben der Arbeitswelt mit alltäglichen Designaufträgen eine zweite Ebene zu schaffen. Nicht nur Design, sondern vor allem auch Kunst möchten die beiden erschaffen. Genau das, was im Job oft beschnitten wird, soll seinen Weg ans Licht finden. In Planung sind mehrere Kollektionen, die sich einem ausgewählten Thema widmen, aber natürlich werden auch Auftragsarbeiten (z.B. Portraits) ausgeführt. Alle Ausstellungstücke können zudem erworben werden. Das ist mal ein innovatives Geschenk für die durchschnittliche Rostocker Rauhfasertapenetenwand.
Das Besondere an diesem Atelier bleibt sein Charakter. Dimetreos, der ursprünglich aus Moldavien stammt, kennt aus dieser Zeit das Arbeiten und Malen in Gruppen. In Deutschland scheint dies nicht so sehr verbreitet. Gemeinsame Stunden, in denen auf Metall, Leinwand und Pappe gemalt und mit allen Elementen des Grafikdesigns experimentiert wird – alles das kann man jederzeit beobachten und miterleben. Und das ist alles andere als altbacken!
FOLLGUT im Netz: http://www.follgut.de
Gesine Schuer
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