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Bühne

Die scheinbare Perversion

Die scheinbare Perversion

Sep 10

Ein Gespräch mit dem Rostocker Regisseur Florian Dedio


Leopold von Sacher-Masoch ist oberflächlich bekannt, weil er dank des Psychiaters Richard von Krafft-Ebbing seit 1886 Namensgeber des Masochismus sein darf. Seine Novelle, "Venus im Pelz", ist oberflächlich bekannt, weil sie unter anderem auf dem Index stand. In Rostock wird nun ein Blick hinter die angebliche Perversion gewagt. Schauen Sie gemeinsam mit dem Regisseur Florian Dedio stattdessen auf eine Auseindersetzung mit Liebe, Unterwerfung und Schmerz.

 

0381-MAGAZIN: Florian, erzähl mal ein bisschen was über dich.
Florian Dedio: Also, ich komme aus Rostock und bin nach dem Abitur an die Vancouver Film School gegangen. Das ist nach New York und L.A. die renommierteste Filmhochburg im amerikanischen Raum. Nachdem ich dort mein Diplom mit Auszeichnung gemacht habe [lacht ein wenig stolz], arbeitete und lebte ich insgesamt vier Jahre dort. Seit einigen Jahren arbeite ich fest hier in Rostock bei der Produktionsfirma LOOKS und habe z.B. eine 4-teilige Serie über Haie für Vox und einen Film über eine neu entdeckte Römerschlacht gemacht. Das sind internationale Sachen, aber auch Dinge für die ARD und das ZDF. Von Spielfilmen über Dokus bis hin zu Kurzfilmen für Festivals ist alles vertreten.

0381-MAGAZIN: Warum machst du jetzt Theater, wo du doch eigentlich beruflich und privat vom Film kommst?
Florian Dedio: Die "Venus im Pelz" musste ins Theater. Das bemerkte ich beim Schreiben des Drehbuchs für den geplanten Film. Im April letzten Jahres fing ich damit an und bald war klar, dass dies der perfekte Stoff für eine Bühne ist. Fast das gesamte Stück über befinden sich zwei Menschen in einem Raum, das schrie förmlich nach dem Theater.

0381-MAGAZIN: Wie ging die insgesamt einjährige Arbeit so voran?
Florian Dedio: Zu Beginn des Jahres bekam ich einen kurzen Schreck, denn "venus in fur" lief plötzlich am Broadway. Zur Erklärung: die Novelle heißt im Englischen "venus in furs" und das gab es bisher noch nicht auf der Bühne. Aber beim Broadway-Stück handelt es sich um eine abgewandelte Story, in der ein Regisseur das Stück inszeniert und dabei der Hauptdarstellerin verfällt.
Ansonsten haben wir im August 2009 ein ganz normales Casting wie bei einem Independent-Film gemacht. Da kamen Bewerber aus Hamburg, Berlin und Stuttgart. Lustigerweise haben dann zwei Schauspieler aus der KTV alle am meisten überzeugt. Bei denen stimmte die Chemie einfach. Ich denke, mit Meike Faust und Dino Gebauer in den Hauptrollen ist das Stück wirklich gut besetzt.

0381-MAGAZIN: Erinnerst du dich an das erste Mal, dass du Venus im Pelz gelesen hast?
Florian Dedio: Ja, das war ganz lustig. Ich habe mir natürlich beide Autoren gekauft, de Sade mit "Justine" und Sacher-Masoch mit "Venus im Pelz". Man muss ja beides kennen. Aber, ehrlich gesagt, mochte ich de Sade nicht. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Pornografie, aber wenn da nach 30 Seiten schon alles gesagt wird und das ganze Buch über nichts weiter geschieht, sondern die Guten immer besser und die Bösen nur immer schlechter werden, dann ist mir das alles zu unrealistisch. Das hat nichts mit mir zu tun, da kann ich nicht mitgehen als Leser. Es fehlt der Zugang. Bei Sacher-Masoch hingegen entwickelt sich eine natürliche Beziehung zwischen zwei Menschen. Die gehen gemeinsam auf die Reise. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man den Weg mitgehen. Da findet eine organische Entwicklung statt, die am Ende sehr fesselnd sein kann, im wahrsten Sinne des Wortes.

0381-MAGAZIN: Nun ist die Arbeit als Regisseur bei einem Film doch anders, oder? Beschreib das mal bitte.
Florian Dedio: Bei einem Film habe ich kleine Mosaikteilchen, die ich hinterher zusammenfüge. Da kann man gute kurze Szenen länger stehen lassen. Im Theater hingegen arbeitet man da eher am Gesamtwerk. Was bei einem Film die Schnittarbeit ist, ist beim Theater wohl eher die Probenarbeit.

Die Aufführungen sind am 11. und 15.09., jeweils um 20 Uhr, im Theater im Stadthafen. Lassen Sie sich von den Schauspielern in kurzweiligen Szenen und mit gespielten Übergängen auf der Bühne durch das Stück führen. Selbst die eigens komponierte Musik mit Saxophon und Klavier stimmt Sie dabei auf die folgenden Umstände ein und nimmt Sie, wie die Novelle selbst, mit auf eine spannende Reise.

Gesine Schuer


1 Kommentar zu „Die scheinbare Perversion”


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