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Musik

JAN DELAY im Interview

JAN DELAY im Interview

Sep 09

Glam, Glanz und Glitter werden die bestimmenden Modefarben im Herbst. Die nebligen Tage werden absolut funky. Die Musik wird so derbe sein, dass das graue, kalte, nasse Draußen plötzlich soulful zu strahlen beginnt. Ein wirklich goldener Oktober steht uns bevor. Und am Ende wird er am schönsten. Wer dafür verantwortlich ist, dürfte ja wohl klar sein: Jan Delay und seine Disko No.1 kommen am 31. Oktober nach Rostock.

 

0381-MAGAZIN: Diese Tage wurde dein neues Album "Wir Kinder vom Bahnhof Soul" veröffentlicht. Du hast dich ja mit den letzten Alben immer wieder neu erfunden. Wohin geht die Reise dieses Mal?
Jan Delay: Einfach eine konsequente Weiter-nach-oben-Entwicklung vom letzten Album.

0381-MAGAZIN: Kein neuer Musikstil?
Jan Delay: Nö, gar nichts. Ist genau das gleiche, nur besser!

0381-MAGAZIN: Ist auf dem "Bahnhof Soul" mehr von deiner Band "Disko No. 1" drin als beim "Mercedes Dance" Album?
Jan Delay: Ja na klar. So konnte ich erreichen, dass wir nicht immer dem Sound vom Ende der 70er hinterlaufen. Mit der Rhythmusgruppe "Disko No. 1" haben wir dann auch die Beats direkt erstellt und nicht erst am Computer zusammengebastelt. Halt genau so, wie es vor 30 Jahren war.

0381-MAGAZIN: Du hast Hip Hop, Reggae, Funk und Disko ausprobiert. Kannst du dir auch musikalisch vorstellen, zurück zur Hamburger Schule (Goldenen Zitronen, Rocko Schamoni, Blumfeld) zu kommen ?
Jan Delay: Ja vielleicht. Von der Geisteshaltung schon, da begleitet mich das immer! Musikalisch bin ich da noch nie gewesen. Ich komm' ja nun mal vom Rap.

0381-MAGAZIN: Früher hast du gesungen, "Ich will nicht, dass ihr meine Lieder singt". Jetzt höre ich deinen Songs im Kaufhof als Hintergrund-Beschallung? Schlimm oder Cool?
Jan Delay: Ich bin erstmal selber lockerer geworden, was das angeht, aber es hat sich auch so viel verändert. Es ging damals hauptsächlich um die Konsequenzen von "Liebeslied" und "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann". Zu der Zeit waren wir schon sehr schockiert, welche verstrahlten Fans oder Leute, die das mitsingen, man aus verschiedensten Lagern da rekrutiert. Da hat sich aber in den letzten Jahren so viel getan. Die dreizehnjährigen heute auf den Konzerten in der ersten Reihe sind viel cooler, reflektierter als etwa dreizehnjährige vor zehn Jahren es waren. Da möchte ich das gerne, dads die meine Lieder singen.

0381-MAGAZIN: Ich finde dein neues Album extrem poppig, glatt und wahrscheinlich wird es auch erfolgreich charten. Hast du Angst vor einem Misserfolg? Schlechte Verkaufszahlen, leere Konzerthäuser. Beschäftigen dich solche Gedanken?
Jan Delay: So was glimmt natürlich manchmal auf im Entstehungsprozess. Das ist auch völlig normal und gehört auch dazu, dass man die Sachen, an denen wir arbeiten, hinterfragt. Ich habe nur das Glück, dass ich schon ein, zwei Platten gemacht habe und daher weiß: wenn ich in an dem Zeitpunkt, zu dem es fertig ist, zufrieden und glücklich bin, dann bin ich immer ganz zuversichtlich.

0381-MAGAZIN: Die Musikindustrie ist krank. Spürst du das auch?
Jan Delay: Ja sicher. Kann man sich vorstellen, oder? Gerade wenn man so viel Geld und Energie – über eine lange Zeit – in ein Projekt reinsteckt – das wäre gar nicht möglich, wenn man dann tatsächlich am Ende des Tage nichts dafür kriegt. Das wären dann eineinhalb Jahre für nichts. Ich will mich aber auch nicht hinstellen und sagen "Ihr dürft nicht downloaden!", das finde ich auch blöd wenn andere das machen. Ich möchte aber, dass die Leute sich bewusst sind, was das für die Zukunft bedeutet. Wenn alle nur noch illegal downloaden und keiner mehr einen Pfennig für Musik oder Film bezahlt, dann wird es auch irgendwann einen Zeitpunkt geben, an dem keine Energie und kein Geld mehr in solche Projekte gesteckt wird. Die Musik wird dann nur noch am Computer schnell und billig zusammengehackt und jeder Song ist dann wie von Dieter Bohlen. Dessen sollten sich die Leute einfach bewusst sein. Ich finde, wenn da jemand seine Leidenschaft und Herzblut reinhängt, sollte das auch honoriert werden. Damit der jenige das auch weiterhin macht.

0381-MAGAZIN: Apropos Herzblut. Du bist zum ersten Mal – mit deiner alten Band "Absolute Beginner" – 1994 in Rostock auf der MS Stubnitz aufgetreten. Hast du daran noch Erinnerungen?
Jan Delay: Natürlich, da gab's eines der schlechtesten Caterings aller Zeiten ...

0381-MAGAZIN: Was gab es denn?
Jan Delay: Das war so ein Gemüseauflauf und der Gag war, dass die Kartoffeln darin noch ungekocht, roh waren. Ich bin dann ja aber später auch noch öfter wiedergekommen und gerne aufgetreten, u.a mit Dynamite Deluxe und Bo.


0381-MAGAZIN: Hip Hop is dead?
Jan Delay: Nähhh, auf gar keinen Fall. Null. Da muss ich NAS extrem widersprechen ...

0381-MAGAZIN: Was machen die anderen "Beginner"-Kollegen im Moment?
Jan Delay: Der Dennis Lisk (Denyo) hat gerade eine Platte draussen. Mit ganz anderer Musik. DJ Mad macht eine Radiosendung, legt jede Woche irgendwo in Deutschland auf und arbeitet als Videoproduzent. Er produziert aktuell das neue K.I.Z.-Video.

0381-MAGAZIN: Wird es in Zukunft wieder eine Veröffentlichung geben?
Jan Delay: Wird drüber nachgedacht.

0381-MAGAZIN: Musikalisch gab es ja bereits schon mehrere Zusammenarbeiten mit Udo Lindenberg. Ist da weiteres in der Pipeline?
Jan Delay: Wir haben jetzt auf seiner und auf meiner letzten Platte je einen Song gemacht. Das wäre nun langweilig wieder was zusammen zu veröffentlichen. Wir sind nach wie vor dick miteinander und da wird bestimmt noch mal irgendwann irgendwas kommen, aber momentan ist da nichts geplant.

0381-MAGAZIN: Verbringt ihr auch privat Zeit miteinander?
Jan Delay: Ja, schon, wenn es die Zeit erlaubt. Es ist gerade nur sehr schwierig.

0381-MAGAZIN: Bist du im Internet beim "social networking" unterwegs? Hast du etwa einen "Facebook"-Account oder ähnliches?
Jan Delay: Nee, nicht nur, dass mir da so ein bisschen die Zeit für fehlt, auch weil ich es nur mäßig finde. Ich bin da lieber Old Skool und schreibe SMS oder rufe jemanden an. 

0381-MAGAZIN: Du bis  dein halbes Leben lang Musiker – wo siehst du dich in 15 Jahren?
Jan Delay: Weiter in der Musik. Ich weiß, ist zwar ziemlich langweilig, aber das ist so eine innere Stimme die mich da voran treibt. Der innere Arschtreter. Ich könnte das nicht ohne Musik.

0381-MAGAZIN: Gab es bei dir nie die Idee, etwas ganz anderes zu machen. Eine Bar, Club oder Restaurant zu betreiben?
Jan Delay: Doch, solche Ideen gibt es tatsächlich. Weil es einfach eine schöne Vorstellung ist, z.B. eine Strandkneipe oder ein Café am Meer, wo man noch ein bisschen auflegen kann, zu betreiben, aber wenn man dann weiter ins Detail geht, dann bin ich schon mit den Kehrseiten meines Jobs ganz zufrieden und bleibe lieber dabei. Das hört sich immer alles ganz gut an, ist aber im Endeffekt mit genau so viel Stress und Kehrseiten verbunden, wie mein Job jetzt.

0381-MAGAZIN: Im Oktober spielt ihr in Rostock eine Show. Was kann das Publikum erwarten?
Jan Delay: Ein sehr großes, langes, exzessives Feuerwerk der Euphorie. Sehr viel Schweiß, viel Glück und sehr viel Tanz. Ich glaube, alle gehen mit glücklichen Gesichtern nach Hause und zerren noch die nächsten Tage oder sogar Wochen von dem Erlebnis.

Interview: HENRYK JANZEN


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