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Report

Biofrisch

Biofrisch

Sep 09
Biofrisch Nordost ist ein Großhandel für regionale Bio-Waren aus Teschendorf bei Rostock. Die 25 Mitarbeiter betreiben einen eigenen Hofladen, sind regelmäßig auf Wochenmärkten vertreten, beliefern Privathaushalte und versorgen gastronomische Einrichtungen wie das Hotel Neptun oder das Friedrich Franz Palais in Bad Doberan. Wir sprachen mit den Geschäftsführern Volker Brinkmann und Martin Lamp über den regionalen Biomarkt, die Konkurrenz durch die großen Konzerne und den größten Feind des Bio-Bauern – die Gentechnik.


0381: Was ist das Konzept von Biofrisch?

Lamp: Es gibt hier viele kleine Bio-Erzeuger in der Region, die aber ziemlich verstreut liegen. Unsere Idee war es, möglichst viele Produkte dieser Erzeuger zu bündeln und zu vermarkten.
Brinkmann: Neben der Direktvermarktung betreiben wir dann noch Landwirtschaft nach Bioland-Kriterien. Wir bauen Getreide, Kleegras, Kartoffeln und Hokaido-Kürbisse an.
Lamp: Wir wollten vor allem publikumsoffen sein und nicht im eigenen Süppchen schwimmen. Also haben wir die Direktvermarktung aufgebaut und eine Weile forciert, bis wir eine eigene Fläche für Landwirtschaft bewirtschaften konnten.


0381: Ihr bietet ein ziemlich breites Sortiment an. Woher bezieht ihr die Sachen, die nicht aus der Region sind?

Brinkmann: Die kommen vom Bio-Großhandel aus Berlin. Wir arbeiten auch noch mit drei Händlern für Käse aus Süddeutschland zusammen.


0381: Neben den Ständen auf Wochenmärkten und der Belieferung der Gastronomie versorgt ihr auch Privathaushalte.

Lamp: Genau. Anderswo nennt sich das Abo-Kiste, wo man jede Woche vom Bio-Bauern eine Obst- und Gemüsekiste nach Haus bekommt. Das machen wir nicht. Wir beliefern jede Woche 70 bis 80 Haushalte individuell auf Bestellung. Man ist also nicht gezwungen, jede Woche etwas zu nehmen, sondern kann nach Bedarf entscheiden. Bestellen kann man über unseren Internet-Shop, Telefon oder Fax.
Brinkmann: Wir haben ja sowieso unsere regelmäßigen Touren für die Märkte und Gastronomie. Da machen wir die Haushalte gleich mit.


0381: Neben den kleinen regionalen Bio-Anbietern gibt es immer mehr große und global agierende Händler, die vom Bio-Boom profitieren wollen. Im Zuge dessen wird dann z.B. eine Großanlage für Bio-Eier mit 30.000 Legehennen gebaut. Werden dadurch die regionalen Bio-Bauern verdrängt?

Brinkmann: Ich denke, der Markt wird sich aufsplitten. Die extreme Steigerung der Nachfrage nach Bio betrifft vor allem die Discounter und die großen Einzelhandelshäuser. Die haben ihre eigenen Handelsstrukturen. Wir verfolgen da eher noch die ursprüngliche Idee. Wir kooperieren mit kleinen regionalen Anbietern, die nicht standardisiert sind, die ökologisch wirtschaften und gewisse Sozialansprüche haben. Diese Dinge spielten ja in den Anfängen der Bio-Bewegung eine ganz große Rolle. Natürlich ist das weit weg von den Zielen, die die Konzerne verfolgen.
Lamp: Man muss beides nebeneinander denken. Die Strukturen von Kleinbauer und Konzern haben nebeneinander Bestand und auch Berechtigung. Ich als Landwirt würde auch nicht sagen – diese 1.000 Hektar nebenan sind böse. Es gibt eben nicht nur eine Lösung. Das ist immer der Fehler, der in Deutschland gemacht wird.
Brinkmann: Wir setzen auf den direkten Weg, weil der transparenter ist. Das ist für uns ganz entscheidend. Deswegen haben wir im Internet unsere ganzen Erzeuger aufgelistet und eine Broschüre herausgegeben, in der wir alle Betriebe, mit denen wir zusammenarbeiten, vorstellen.


0381: Neben den Bio-Anbauflächen gibt es in M-V auch riesige Forschungsfelder für gentechnisch veränderte Pflanzen. Wie hoch ist dadurch die Gefahr für die regionale Bio-Landwirtschaft?

Lamp: Wenn sich die Gentechnik in der Landwirtschaft weiter durchsetzt, können die Bio-Bauern irgendwann zumachen. Man kann die Pollen der veränderten Pflanzen schließlich nicht aufhalten. Irgendwann haben wir den Scheiß überall drin. Und du als Biobauer kannst nicht mehr sagen, dass du gentechnikfrei bist. Es existieren zwar Schwellenwerte, aber das ist doch Beschiss. Dann kannst du gleich konventionell arbeiten. Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner hat zwar den Monsanto-Mais erst mal verboten, aber die ganze Forschung ist von diesem Verbot komplett abgekoppelt und wird weiter betrieben.


0381: Man hat ja lange gesagt, dass eine Koexistenz zwischen gentechnisch veränderten Produkten und Bio möglich wäre.

Lamp: Falsch, diese Koexistenz ist nicht möglich. Das hat die Wissenschaft mittlerweile wenigstens schon zugegeben, ein wesentlicher Schritt. Was einmal frei gesetzt ist, ist nicht mehr aufzuhalten. Wir haben hier in Lüsewitz eines der bedeutendsten Forschungsfelder für die Gentechnik, unterstützt von der Landesregierung. Das ist die Schizophrenie unserer Politik. Einerseits rühmt sich Landwirtschaftsminister Backhaus mit den Bioflächen in M-V, andererseits unterstützt er die Forschungsversuche mit Gentechnik. Die einzige Variante ist, in Deutschland die Gentechnik gänzlich zu lassen. Die meisten Verbraucher wollen es sowieso nicht.

Birke Scheffler

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