Die Käfighaltung bei Hennen gehört wohl zu einer der größten Tierquälerei in der konventionellen Tierindustrie. Und ist von uns Verbrauchern keines Falles zu unterstützen! Aber die Verpackung kann einem viel erzählen. Wie erkenne ich, ob in der Bio-Schachtel auch wirklich Bio-Eier stecken? Der Stempel verrät's. Seit dem 1. Januar 2004 muss jedes Ei der Güteklasse A mit einem Erzeugercode gestempelt sein, aus dem die Art der Hühnerhaltung und die Herkunft abgeleitet werden kann. Der Erzeugercode bietet die Möglichkeit einer eindeutigen Kennzeichnung von Haltungsform und Herkunft.
Aufgebaut ist der Code wie folgt: Die erste Nummer kennzeichnet die Haltungsform. Bei ökologischer Erzeugung ist es die „0“ (bei Freilandhaltung die „1“, bei Bodenhaltung die „2“ und bei Käfighaltung die „3“). Das nachfolgende Kürzel gibt das Herkunftsland an: „DE“ für Deutschland, „AT“ für Österreich oder „NL“ für Niederlande. Die Nummer hinter dem Herkunftsland identifiziert den Betrieb. Die ersten beiden Zahlen dieser Nummer kennzeichnen das Bundesland, aus dem das Ei stammt („01“ für Schleswig-Holstein, „12“ für Brandenburg oder „13“ für Mecklenburg-Vorpommern).
Ein Bio-Ei aus Mecklenburg-Vorpommern beginnt also immer mit dem Code: 0-DE-13.
Übrigens: 30 Prozent aller Bio-Eier kommen aus Mecklenburg-Vorpommern. Somit besitzt unser Bundesland den größten Marktanteil in der deutschen Bio-Ei-Produktion.
Die alte Streitfrage, ob Bio-Eier durch ihre natürliche Erzeugung keimbelasteter wären als Eier aus konventioneller Produktion, wurde von der Technischen Universität München beantwortet. Im Mai 2009 beendeten Tierhygieniker der TUM eine Versuchsreihe zu dem Thema. Sie untersuchten über einen Zeitraum von vier Monaten zehn Bio- und 10 konventionelle Betriebe in Bayern, sammelten Eier ein und nahmen Abstriche von den Hennen. Ihr Ergebnis: Hennen und Eier von Biohöfen sind nicht keimbelasteter als die aus konventionellen Betrieben. Die in Ökohaltung gefundenen Bakterienstämme sind darüber hinaus auch viel seltener resistent gegen Antibiotika.
Bio-Eier stammen also nicht nur von glücklicheren Hühnern, sondern sind, nun auch offiziell bestätigt, gesünder für den Ei-Esser.
Quellen: TU München; www.bio-mv.de; www.bmelv.de
Birke Scheffler
/*