Oma Jutta kocht

Weihnachten liegt hinter uns, die Nadeln des Christbaums leisten den Brandlöchern unter selbigem Gesellschaft. Das Essen über die Feiertage war super, doch nun dreht die Waage durch. Zu den guten Vorsätzen fürs neue Jahr gehört mal wieder Abnehmen. Doch gesundes Essen hat seinen Preis, und da nach den Feiertagen die Taschen meist leer sind, hält man sich an Supershirt und "...kauft weniger ein..."!
Nun ist es aber nun mal so, dass man essen muss, und im Winter sowieso.
Wie man eine günstige und wohlschmeckende Mahlzeit zubereitet, die bestimmt die wenigsten unserer Leser jemals gegessen, geschweige denn gekocht haben, führt uns "Oma Jutta" Albertzki vor. Die Grand Dame des 0381-Herdes war in der Weihnachtszeit viel mit ihrem Plattdeutsch-Verein "Klönsnack-Rostocker 7" e.V. unterwegs, und auch im neuen Jahr ist ihr Terminkalender gutgefüllt.
Damit dies auch auf die Mägen der 0381-Leser zutrifft, schauen wir Oma Jutta heute bei der Zubereitung von Bratwurst in Lebkuchen-Sauce über die Schulter.
Dies klingt exotisch, ist aber im Handumdrehen zubereitet und schmeckt.
Zunächst werden sieben Bratwürste mit Margarine im Schmortopf angebraten. "Ob die Würste mit Darm sind ist egal. Das kann jeder selbst entscheiden. Die gilt natürlich auch für die Anzahl der Bratwürste. Für drei Personen reichen sieben Stück eigentlich gut aus," erklärt Oma Jutta. Wenn die Würste schön braun und gar sind, werden sie mit ein halben Liter Doppel-Karamell (Malzbier) abgelöscht. In den nun enstehenden Sud kommen nun ein Lorbeerblatt und zwei Pimentkörner. Angenehmer Duft erfüllt die Küche, während wir das Ganze etwa 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Anschließend nimmt Oma Jutta die Bratwürste aus dem Topf, und der spannende Teil der Veranstaltung beginnt. Um den Saucenfond anzudicken, damit er also eine leicht cremige Konsistenz bekommt, lösen wir Lebkuchen (auch Honigkuchen genannt!) darin auf. Damit es keine Missverständnisse gibt: die Lebkuchen haben KEINEN Schokoladenüberzug! "Wieviel Lebkuchen man im Fond auflöst, kann jeder selbst entscheiden. Für unsere Menge habe ich heute ca 300 Gramm, also nicht ganz eine Packung aufgelöst. Schließlich soll unsere Sauce ja auch nicht zu dick werden," meint unsere "Serientäterin". Währenddessen rührt sie sie die ganze Chose ab und zu um. Nach einigen Minuten ist es soweit - Oma Juttas Gefährte Gustav Adolf darf die Sauce probieren. Ein zufriedenes Lächeln breitet sich zunächst auf "Adis" und anschließend auch auf dem Gesicht unserer Profi-Hobbyköchin aus.
Damit keine Lebkuchen-Klümpchen in der Sauce sind, wird diese durch ein Sieb gegossen, in eine Sauciere gefüllt und zusammen mit den Bratwürsten und Salzkartoffeln angerichtet.
Nach wenigen Bissen weicht meine anfängliche Skepsis. Es schmeckt wirklich lecker. "Wissen Sie, dieses Essen ist schnell und günstig zubereitet. Und es gehört zu den Leibgerichten meines Sohnes und meines Enkels."
Und auch "Adi" und mir sieht man wohl an an, das es uns schmeckt. "Ich habe Ihnen gleich angesehen, dass Sie nicht sicher waren, ob das was für Sie ist. Aber nun habt Ihr beide ja doch ganz zugelangt," meint Oma Jutta augenzwinkernd.

 

 

 

GESCHMORTE BRATWURST IN HONIGKUCHEN-SAUCE
für drei Personen

- 7 Bratwürste im Schmortopf anbraten
- mit 0,5 l Doppel-Karamell ablöschen
- 1 Lorbeerblatt und 2 Pimentkörner dazu
- 15 min auf kleinster Flamme köcheln lassen
- Bratwürste herausnehmen
- Sauce mit etwa 300g Lebkucken (ohne Schoki!) andicken
- evtl. mit Salz und Zucker abschmecken
- mit Salzkartoffeln servieren

 

 

Guten Appetit!