Familie
Tierisch was los im Zoo Rostock! Juli 2018
Jul 18
Bizarre Gestalten aus der australischen Buschsteppe: Emus, die Sonderlinge unter den Vögeln
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist eine kleine Besonderheit, die sich den Besuchern und Mitarbeitern des Rostocker Zoos seit einigen Wochen bietet: Zum ersten Mal seit Beginn der Haltung von Emus im Jahr 1983 ist am 22. Mai 2018 ein Küken geschlüpft. Weshalb die Nachzucht bisher noch nie gelang, lässt sich nur mutmaßen.
Schwierige Familienplanung
Ein Grund für die Herausforderungen bei der Nachzucht dieser Laufvögel könnte die ursprüngliche Heimat Australien sein. Emus sind die einzigen Vögel, die ihr natürliches Verhalten den mitteleuropäischen Gegebenheiten nicht angepasst haben, da sie im Winter balzen und Eier legen. Kälte und Schnee sind aber keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Brut. Im Zoo Rostock jedoch haben unsere Emus einen beheizbaren Stall zur Verfügung, sodass der Vater bei Temperaturen von mindestens 15°C brüten kann.
Eine andere Vermutung für das zögerliche Kinderkriegen könnte sein, dass sich auch bei Emus „die Richtigen finden müssen“. Möglicherweise war die Henne aus diesem Grund mit ihrem vorherigen Partner, mit dem sie über vier Jahre zusammenlebte, nicht erfolgreich.
Kindererziehung ist Vatersache
Emus sind ganz besondere Tiere, denn bei dieser Vogelart ist es der Vater, der sich sowohl um das Ausbrüten der Eier als auch um die Kükenaufzucht kümmert. Der fast dreijährige Max passt ganz genau auf das kleine Küken auf, dem es sehr gut geht. Seit seiner Geburt hat es bereits etwa das Doppelte an Größe zugelegt. Der kleine Emu hat guten Appetit: Auf dem Speiseplan stehen Obst, beispielsweise Äpfel und Birnen, Gemüse wie Salat, Gurke, Möhre oder gekochter Brokkoli und Pellets. Inzwischen pickt das Küken auch schon Gräser von der Anlage oder kleine Insekten, die es findet.
Da die Aufzucht nun Sache des Vaters ist, lebt Mutter Speedy mit den Bennett-Kängurus auf der Anlage, während Max und Emu-Küken auf eine Hälfte des Wildhund-Geheges umgezogen sind, natürlich getrennt von den eigentlichen Bewohnern. Dort kann er sich in aller Ruhe der Kindererziehung annehmen, bis der Emu-Nachwuchs dann mit etwa einem Jahr ausgewachsen ist und im zweiten bis dritten Lebensjahr geschlechtsreif wird.
Wenn Sie neugierig geworden sind, kommen Sie vorbei und besuchen Sie auch die vielen anderen Tierkinder im Zoo Rostock. Wir freuen uns auf Sie!
Herzliche Grüße,
Ihr Udo Nagel
Bild: Schritt für Schritt erkundet der Emu-Nachwuchs seine Umgebung. (Zoo Rostock/Kloock)
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