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Steffen Ohm – "Wachsen lassen"

Steffen Ohm – "Wachsen lassen"

Mai 18
Jeder, der Steffen Ohm in seinem Büro im Stadtteil- und Begegnungszentrum (SBZ) Dierkow besucht, weiß sofort, wie alt der Mann ist: Auf dem Wandregal stehen noch diverse „50“ herum – der Geburtstag war im März und Steffen Ohm denkt noch gern an die Glückwünsche: „Sie waren fast alle sehr persönlich – und das hat mich dann doch überrascht, denn als Leiter eines SBZ hat man wenig Zeit. Und eben auch viele Arbeitsbeziehungen“, sagt Steffen Ohm. „Viele, die zu der kleinen Party kamen, sind auch lange geblieben.“

Vielleicht liegt das aber auch an dem neuen Haus im Kurt-Schumacher-Ring. Der ebenerdige Neubau mit dem großen Gelände erlebt in diesem Jahr seinen dritten Sommer, das Haus riecht nicht mehr wie frisch gemalert und die Dierkower fangen an, sich wie zu Hause zu fühlen auf diesen 1400 Quadratmetern, die umgeben sind von 6600 Quadratmeter Freifläche. „Wir können wirklich je nach Wetterlage entscheiden: Drinnen oder draußen“, sagt Steffen Ohm. „Alles geht raus- und rein zu rollen. Im alten SBZ – die Leute nannten das Haus ‚Bunte Bude’ – in der Lorenzstraße brauchten wir dazu immer viel Kraft und Zeit.“
Mit diesem, breitbeinigen Gang, dem Bass und dem passenden Resonanzkörper könnte Steffen Ohm auch als Seemann durchgehen. „Das ist auch mein ursprünglicher Beruf“, sagt Steffen Ohm lachend. „Vollmatrose der Handelsschifffahrt für Maschinenbetriebstechnik. Oder einfach: Maschinist.“ Von 1985 bis 1988 ist der Ur-Rostocker zur See gefahren, im ersten Jahr noch als Lehrling. Die Route führte nach Indien, Pakistan, Bangladesh. „Da hab ich wirkliches Elend gesehen. Verbunden mit Chancenlosigkeit. Im Kino beim Landgang lief vor einem Film der Werbespot für das indische Raufahrtprogramm. Und nach der Vorstellung sahen wir den Wagen, der die Leichen von denen einsammelte, die an diesem Tag auf Straße gestorben waren.“
Anfang 1988 wird Steffen Ohm noch von der NVA eingezogen – und arbeitet in verschiedenen Jobs, denn die volkseigene Wirtschaft ist inzwischen auf Arbeitskräfte angewiesen, die das Verteidigungsministerium an das Wirtschaftsministerium ausleiht. In Neubrandenburg montiert er Abfüllanlagen für die Getränkeindustrie, in Berlin arbeitet er als Gerüstbauer.
Dann die Wende. Er muss sich neu orientieren. Und beginnt an der Uni Rostock ein Studium der Erziehungswissenschaften, der Soziologie und der pädagogischen Psychologie – mit einer Sondererlaubnis aus dem Bildungsministerium, denn für das Uni-Studium braucht man eigentlich Abitur. „Ich hab mir Zeit gelassen“, sagt Steffen Ohm und lacht. „Ich musste beim Studium Geld verdienen und war an verschiedenen interessanten wissenschaftlichen Projekten beteiligt. Aber ja, ich hab die Zeit auch genossen.“
Als er seinen Abschluss als Diplompädagoge in der Tasche hat, beginnt er im August 2000 in der Jugendarbeit beim Stadtjugendring. „Seit dieser Zeit schlepp ich meinen Spitznamen mit mir herum: Jobi-Bär. Aber ‚Jugendorganisationsberatung für Bildung und Information‘ ist halt wirklich zu lang.“ 2006 beginnt er im SBZ Evershagen, 2009 wird die Leitung für die „Bunte Bude“ ausgeschrieben, das SBZ in der Dierkower Lorenzstraße. Dort erarbeitet er sich auch seinen Ruf als Organisator: Osterfeuer, Mühlenfest, Familiade, Ausflugsfahrten, aber auch die jährliche Aktion „Dierkow räumt auf“ bringt von Jahr zu Jahr mehr Menschen auf die Beine. Aber Steffen Ohm ist auch dabei, wenn der jährliche IHS-Fasching (eine Tradition der Ingenieurhochschule für Schifffahrt in Warnemünde und Wustrow) vorbereitet werden muss. „Aber ich feiere natürlich mit.“ Daneben immer wieder Ämter in der Stadtverwaltung, auf dem Gebiet der Jugendarbeit.
Diese Jungen kommen natürlich auch im neuen SBZ Dierkow an. „Natürlich gehört die Arbeit mit den Jugendlichen zum Programm des SBZ. Sie haben uns auch entdeckt und standen plötzlich zahlreich vor der Tür, nachdem die Polizei angefangen hatte, ihre Hotspots in der Innenstadt zu beobachten. Aber inzwischen hängen sie woanders ab. Wir haben wenig Platz für sie, vor allem im Winter, wenn wir unser Außengelände nicht so gut nutzen können. Unsere Kurse richten sich auch eher an ältere Besucher, das gibt Konflikte. Daran müssen wir natürlich arbeiten.“
Und mal sehen: Vielleicht fliegt dem neuen Haus auch noch ein passender Name zu. „Bunte Bude passte wunderbar zum alten Haus“, sagt Steffen Ohm. „Aber das müssen wir wachsen lassen.“

Frank Schlößer

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