Archive, Bibliotheken und Museen mit ihren Sammlungen sind die traditionellen Aufbewahrungsorte des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit. Manchmal beherbergen Archive Überraschungen: Im Archiv des Deutschen Meeresmuseum Stralsund wurden beim Aufräumen vier alte Holzkästen mit ca. 800 Glasplattendiapositiven im Format 6 x 9 aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entdeckt. Alle Glasplattendiapositive sind reine Reproduktionen von Bilder, Grafiken oder Textfragmente zu vorwiegend maritimen Themen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt.
Man kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese Glasplattendias für Lichtbildvorträge angelegt und eingesetzt wurden. Der Förderverein des Deutschen Meeresmuseum Stralsund nahm sich der Sache an und gab eine inhaltliche Sicherung durch digitales Abfotografieren in Auftrag. Aus dem Projekt “Digitalisierung von Glasplattendias aus dem Archiv des Deutschen Meeresmuseum Stralsund” entstand eine sehenswerte Foto-Ausstellung, die noch vor der Ermittlung des wissenschaftlichen Archivwertes den ästhetischen Bildwert zeigt. Denn durch physische Schädigungen der Diapositive entstanden graphische Strukturen auf den Bildern, die den Betrachter faszinieren werden und gleichzeitig an die Vergänglichkeit von Fotodokumenten erinnern. Im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock wird die Ausstellung „Zustand und Vergänglichkeit.
Eine Fotodokumentation über den Zustand von historischem Bildmaterial aus dem Archiv des Deutschen Meeresmuseums Stralsund mit graphisch-ästhetischen Avancen“ am 15. März um 16.00 Uhr eröffnet und bis 22. April 2018 gezeigt.
PM / Fotos: Fotos: Roland Obst
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