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Sport

NEPTUNS HUEPFBURG

Feb 09

Dass Rostock eine Sportstadt ist, wurde an dieser Stelle ja bestimmt schon ungefŠhr einmal erwŠhnt. Die Vielseitigkeit Rostocks als Sportstadt zeigt sich einmal mehr am Ende dieses Monats. Dann finden in der Neptun-Schwimmhalle die Internationalen Springertage statt.


Diese Springertage sind eine Traditionsveranstaltung und weil heutzutage Ereignisse, die zweimal stattfanden, gerne mit dem Attribut "Tradition" versehen werden, sei an dieser Stelle erwŠhnt, dass Rostock schon zum 54. Mal Turm- und Wasserspringer aus aller Welt begrüßt.

Nun wird die Formulierung "aus aller Welt" auch gerne verwandt, um so den Verdacht möglicher Provinzialität bei potenziellen Zuschauern, Sponsoren und Pressevertretern zu zerstreuen, doch auch dies können wir ausschließen, denn das "Kind" Springertage hört auch noch auf einen zweiten Namen: 15. FINA Diving Grand Prix. Spätestens jetzt sollten auch Laien erahnen, dass hinter der roten Ziegelfassade in der Kopernikusstraße Ende des Monats großer Sport geboten wird. Dieser Grand Prix umfasst sieben Wettkämpfe in sieben LŠndern auf drei Kontinenten. Neben Rostock gehen die Springer in Shenzen/China, Moskau, Rom, Madrid, Fort Lauderdale und Montreal an den Start.

Im Gespräch mit Andreas Kriehn, dem Vizepräsidenten des Organisationskomitees der Springertage, ist zu erfahren, dass man dieses Jahr einen neuen Teilnehmerrekord aufstellen kšnnte: "Nachdem wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal Sportler aus 28 Nationen begrüßen konnten, haben wir für die bevorstehenden Springertage Einladungen in 36 Länder verschickt." Wirft man erneut den Blick auf die anderen Grand Prix-Ausrichter, fällt auf, dass Rostock sicher die kleinste Stadt auf dieser Tour ist. Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass sich die Rostocker Springertage äu§erst großer Beliebtheit bei Athleten, Funktionären und selbstredend auch bei den Zuschauern erfreut. Die Begeisterung letzterer ist sicher dem Fakt geschuldet, dass dieses Ereignis auch als kleine Weltmeisterschaft gilt. Und wie bei deren "großer Schwester" stehen auch hier die Sieger schon so gut wie fest. Diese werden wohl wieder aus dem Reich der Mitte kommen, wie auch Andreas Kriehn vermutet: "Ja, wir können davon ausgehen, dass wir, obwohl wir in Rostock sind, chinesische Meisterschaften mit internationaler Beteiligung sehen werden."

Und auch wenn sich die Siegerlisten der vergangenen Jahre für ungeschulte Augen ähnlich abwechslungsreich lesen wie die Karte von Big Long Asia, tut dies der Qualität der Wettbewerbe keinen Abbruch. Im Gegenteil. Den Zuschauern in der Neptun-Halle wurde schon immer einiges geboten. Zahlreiche Sieger und Medaillengewinner Olympischer Spiele und von Weltmeisterschaften gaben sich hier die Ehre. Man kšnnte sicher auch ein halbes Dutzend chinesischer Weltklasse-Sportler aufzŠhlen, doch an dieser Stelle soll nur die russische Legende Dimitri Sautin erwŠhnt werden, der eben nicht nur im Zeichen der Ringe und bei kontinentalen und globalen Meisterschaften Gold hamsterte, sondern sich auch in die Siegerlisten aller Wettbewerbe, die er in Rostock bestritt, eintragen konnte.

Man kann also durchaus sagen, dass sich bei den Rostocker Springertagen die Springer-elite das Leder in die Hand drückt.
Doch wie kam es eigentlich dazu, dass eine solche, mit viel Renommee verbundene Veranstaltung in Rostock etabliert werden konnte?
Als zum 6. Geburtstag der DDR die damals grš§te und schšnste Ÿberdachte Schwimm- und Sprungarena Europas in der Hansestadt eršffnet wurde, steckte der aquatische Springsport hier im Sinne des Wortes fast noch in den Kinderschuhen. Als "VŠter" der Springertage gelten Max Kinast und Heinz Kitzig, der zwischen 1938 und 1954 Vize-Europameister, Studentenweltmeister und vielfacher Deutscher Meister im Turmspringen war. Beide waren als Nachwuchstrainer von Dresden nach Rostock gekommen, um Talente zu finden und auszubilden. Nach den Trainingseinheiten sa§en beide Trainer manchmal noch bei Bier in  der GaststŠtte der Neptun-Halle. Neben Fachsimpelei Ÿber Trainingsmethodik und deren Erfolge schmiedeten die beiden auch PlŠne fŸr die Zukunft. Um ihre SchŸtzlinge an Top-Niveau heranzufŸhren, entstand die Idee fŸr einen internationalen Vergleich. Da die MŠchtigen der Stadt in dieser Zeit bemŸht waren, Rostock eine wichtige Rolle im Ostseeraum spielen zu lassen, brauchten Kitzig und Kinast nicht lange gegen WiderstŠnde ankŠmpfen. Und so kam es, dass schon am 1. Dezember 1956, also nur ein Jahr nach der Geburt der Idee, der 1. Internationale Springertag stattfand. Die Sieger der Wettbewerbe von Brett und Turm hie§en Heidi Jensch und Rudi Oertel bzw. Bende Velin (DŠnemark) und Jochen Ulrich.

FŸr die Rostocker Sportler kam dieser erste internationale Vergleich noch zu frŸh, doch schon wenige Jahre spŠter, 1960,  konnten sich mit Christiane Lanzke, Heidi Zydeck und Klaus Konzorr erstmals Sportler des gastgebenden Vereins in die Siegerliste eintragen. Ein Jahr danach gewann mit dem Briten Brian Phelps erstmals ein "richtiger Klassenfeind".

Von nun an waren die Rostocker Springertage fester Bestandteil des Internationalen Wettkampfkalenders. Diese Tatsache war mit Sicherheit auch einer der HauptgrŸnde,  warum die Veranstaltung den Zusammenbruch der DDR Ÿberlebte. Die Verantwortlichen von Land,  Stadt, aber auch die der SportverbŠnde waren sich bewusst, dass man diese Traditionsveranstaltung nicht eingehen lassen dŸrfe. "Doch ohne Sponsoren und vor allem ohne den Einsatz vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter kšnnten wir dieses Ereignis nicht durchfŸhren," ist sich Andreas Kriehn bewusst. Kriehn, der hauptberuflich für den Olympiastützpunkt Rostock tätig ist, ist einer von 60 Mitarbeitern, die die Rostocker Springertage durch ihr Engagement erst mšglich machen, ohne dafür monetäre Vergütung zu erhalten. Für diese Menschen ist es Belohnung genug, Sportlern und Zuschauern ein tolles Sportfest zu präsentieren. Und dies rückt Rostock dann auch mal wieder für drei Tage zumindest in die  Nähe des Nabels der Sportwelt.

FŸr die 54. Internationalen Springertage vom 27. Februar bis zum 1. März sollte man sich frühzeitig Tickets sichern, schließlich ist sich Andreas Kriehn sicher, dass man schon bei diesem Event die Olympiasieger von 2012 in London sehen kann.


Christian Rutsatz

9 Kommentare zu „NEPTUNS HUEPFBURG”


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