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Funktionsstudie: Theater-Neubau kostet über 100 Mio. Euro
Jul 17
Für ein Mehrspartentheater gemäß der mit dem Land
Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossenen Zielvereinbarung sowie dem daraus
zugrunde liegenden Strukturkonzept ist aktuell ein Betrag von etwa
102,8 Mio. Euro brutto
für die Investitionskosten anzusetzen.
Das geht aus einer
Funktionsstudie hervor, die heute den Mitgliedern des Aufsichtsrates der
Volkstheater Rostock GmbH und vor wenigen Tagen auch der
Stadtverwaltung von der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung,
Stadtentwicklung und Wohnungsbau präsentiert wurde. Bei dem Betrag
handelt es sich um die reinen Bau- und Bauplanungskosten.
Architekturleistungen für ein auch schön anzusehendes Gebäude sind
hierbei noch nicht enthalten. Die nun vorgelegten ermittelten
Gesamtinvestitionskosten sind vergleichbar mit denen anderer
Theaterneubauten in Deutschland. Das Ergebnis belegt aber auch, dass für
das bislang vorgegebene Budget von 50 Mio. Euro brutto der Neubau eines
Theaters gemäß der Zielvereinbarung nicht realisierbar ist. Nach der
Studie wäre selbst ein Gastspielhaus ohne eigenes Ensemble mindestens 57
Mio. Euro kosten.
Seit dem Beschluss der Bürgerschaft zum endgültigen Standort eines
Neubaus für das Volkstheater wird intensiv an der planerischen und
finanziellen Untersetzung des Theaterneubaus durch die Hansestadt
Rostock gearbeitet. Das Ergebnis soll dann Grundlage eines hochbaulichen
Realisierungswettbewerbes werden. Basis dabei sind die bisher
erarbeiteten Theaterexpertisen aus den Jahren 2003, 2011 und 2012, die
von den Theaterplanern HGP Architekten Leben Kilian aus Frankfurt/Main
und Fachplanern für Theaterorganisation (Rainer Münz), Theatertechnik
(skena Planungsgesellschaft, Heidelberg) und Haustechnik (Ing.-Büro
Mürlepartner, Pforzheim) auf die neuen Bedingungen der Zielvereinbarung
mit dem Land angepasst wurden. Die Aufgabe bestand darin, die Stärken
und Schwächen der Expertisen auf Grundlage neuester Theatertechnik zu
analysieren, den Flächenbedarf auf Grundlage des notwendigen
Raumprogramms zu ermitteln, die städtebaulichen Konsequenzen für den
Bereich Bussebart abzuschätzen und belastbare Gesamtkosten zu ermitteln,
die auch bei einer Umsetzung in etwa vier bis fünf Jahren noch gültig
sind.
Oberbürgermeister Roland Methling zeigte sich überrascht über die
Höhe der ermittelten Kosten. Trotzdem hält er den Bau eines
Mehrspartentheater entsprechend der Zielvereinbarung für realistisch.
„Ein solches Investitionsvolumen halte ich für gerechtfertigt, wenn wir
gemeinsam mit dem Land das Ziel als Kulturhauptstadt Europas
im Jahr 2025 offensiv angehen. Das funktioniert aber nur, wenn wir auch
die Ideen einer Bundesgartenschau in Rostock und vieler weiterer
Projekte wie das Archäologische Landesmuseum darauf abstimmen. Die
kalkulierten Kosten für den Theaterneubau ergeben eine außerordentlich
hohe Summe. Bei dieser Entscheidung sollten die Rostockerinnen und
Rostocker unbedingt mit diskutieren, denn das Geld kann nur einmal
ausgegeben werden und steht dann für andere Aufgaben nicht mehr zur
Verfügung. Wir würden damit immerhin die Erträge des Stadthaushaltes von
zusammen etwa fünf Jahren verbrauchen. Aber wir haben in den
vergangenen zwölf Jahren auch die Voraussetzungen dafür geschaffen,
selbst mit einem Projekt in dieser Größenordnung umzugehen.
Und in diesem Kontext sollten wir dann auch noch mal gucken, ob unter
diesem Prämissen ein attraktiver Standort möglich ist." Der
Oberbürgermeister regt nochmals an, mit einer Lage des Theaters an der
Warnow ein kulturpolitisches Achtungszeichen zu setzen. „Mit dem
Paukenschlag eines neuen Theaters am Wasser würden wir im ganzen
Ostseeraum wahrgenommen werden. Und das ist für mich auf der Dierkower
Seite. Aber auch jeder Spaziergang am Stadthafen von der Flaniermeile
aus wäre mit dem phantastischen Blick auf das neue Theater verbunden.
Damit würden wir das Theater und die kulturpolitischen Ambitionen in den
Mittelpunkt unserer Stadtgesellschaft stellen!“
PM/Hansestadt Rostock
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