„Wir danken der Universität Rostock für die Übernahme der Patenschaft", sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Gemeinsam wollen wir die langjährige und sehr gute Zusammenarbeit in vielen Themenfeldern in den kommenden Jahren weiter vertiefen. Wenn die Universität im Jahr 2019 ihr 600. Jubiläum begeht, steht im Zoo der 120. Geburtstag an. Da sind etliche Aktionen zusammen mit der Universität geplant. Schon am 30. Juni wird im DARWINEUM die Ausstellung von Zoo und Uni ‚BLASCHKA - Gläserne Geschöpfe des Meeres‘ eröffnet."
Eine blau-maritime Eule ist das noch namenlose Jubiläumsmaskottchen der Universität Rostock, die nun auch zwei lebende Vorbilder im Zoo hat, die zudem Nachwuchs erwarten. So können sich die gefiederten Botschafter des historischen Jubiläums möglicherweise schon bald auf fiependen Nachwuchs freuen. „Die Universität möchte ihr großes Festjahr mit allen Rostockern und Freunden der traditionsreichen Alma Mater feiern", kündigte Rektor Prof. Wolfgang Schareck an. „Dazu gehört einerseits, auch schon Kinder und Schüler für die Wissenschaft zu begeistern, andererseits auf einen aktiven Natur- und Artenschutz aufmerksam zu machen. Somit kommt unserem tierischen Aushängeschild für das Jubiläum eine gewichtige Bedeutung und spannende Rolle zu. Für unseren 600. Geburtstag haben wir eine authentische Identifikationsfigur gesucht und einen echten Überflieger gefunden", so Schareck.
Vorfreude: Zwei Eier im Gelege
Die Steinkäuze, die seit Mai im Zoo Rostock ihr neues Zuhause haben, stammen von einem privaten Eulenzüchter aus der Nähe von Greifswald. Die Steinkäuze leben in einer von zwei Volieren in der Eulenscheune im alten Zooteil. In unmittelbarer Nachbarschaft sind ein Auerhahn und sieben Sperbereulen beheimatet. Im Zoo gibt es darüber hinaus noch eine Sumpfohreule, einen Uhu sowie jeweils zwei Schnee-Eulen, Waldkäuze und Bartkäuze zu sehen.
Beide Steinkäuze sind ca. zwei Jahre alt. Steinkäuze können in der Natur bis zu 15 Jahre alt werden, in Zoos bis zu 18 Jahre. Der Steinkauz gehört mit zu den bekanntesten Eulen Europas. Er brütet in Mitteleuropa überwiegend in Baumhöhlen bzw. alten Kopfbäumen. Das Gefieder der kurzschwänzigen kleinen Eule ist auf der Oberseite dunkelbraun und dicht weißlich gefleckt. Die Unterseite ist weißlich und breit dunkelbraun gestreift. Über den großen gelben Augen befinden sich schmale weiße Überaugenstreifen. In der Natur gehören Kleinvögel, Kleinsäuger, Insekten und auch Reptilien zum Speiseplan des Nachtjägers. Im Zoo werden überwiegend Mäuse und Küken gereicht. „Unser harmonisches Pärchen hat sich inzwischen gut eingelebt", betonte Kuratorin Antje Zimmermann. „Die Tierpfleger freuen sich schon jetzt auf baldigen Nachwuchs, da im Gelege zwei Eier gefunden wurden."
Vogel der Weisheit ist bedroht
Der Steinkauz galt im antiken Griechenland als „Vogel der Weisheit". Er begleitet auf vielen Darstellungen Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit. Auf die enge Verbindung weist auch der wissenschaftliche Name des Steinkauzes hin: „Athene noctua" heißt übersetzt „nächtliche Athene". Athenische Silbermünzen waren auf einer Seite mit einem Abbild Athenes, auf der anderen Seite mit der Figur des Steinkauzes geprägt. Daher stammt auch die seit der Antike bekannte Redensart „Eulen nach Athen" tragen als Sinnbild für „etwas Überflüssiges tun". Auch heute ist ein Teil dieser antiken Münze auf der griechischen 1-Euro-Münze zu sehen. Der „Vogel der Weisheit" ist übrigens auch mehrfach an den Wänden des historischen Rostocker Uni-Hauptgebäudes zu entdecken.
Heute ist der kleine Kauz vor allem durch die enge Nachbarschaft zum Menschen gefährdet. Hauptursache für den fortschreitenden Bestandsrückgang des Steinkauzes ist der Verlust an geeignetem Lebensraum. Auslöser sind die Intensivierung der Landbewirtschaftung, die zunehmende Wohnbebauung in ländlichen Regionen oder auch die Sanierung alter Gemäuer. Naturschutzverbände haben durch eine aktive Informationsarbeit und Ausgleichsmaßnahmen in Eulenbiotopen aber bereits erste Erfolge in der Bestandssicherung zu verzeichnen.
Namen für Eulen-Trio gesucht
Sowohl für das gezeichnete zwinkernde Jubiläumsmaskottchen, das schon mit dem Spitznamen „Plinkuul" eine gewisse Bekanntheit in Rostock erlangt hat, als auch für die beiden neuen Steinkäuze im Rostocker Zoo sucht die Universität Rostock nun passende Namen.
Studierende, Mitarbeitende, Zoofreunde und Eulenfans sind dazu aufgerufen, bis zum 31. Juli Namensvorschläge beim Jubiläumsteam einzureichen. Die Ideen können entweder per E-Mail an jubilaeum2019@uni-rostock.de geschickt oder auf der Facebookseite des Unijubiläums (www.facebook.com/600JahreUniRostock) gepostet werden. Unter allen Teilnehmenden werden tolle Preise verlost.
PM ZOO / Fotos: Zoo Rostock/Joachim Kloock
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