Familie
Tierisch was los im Zoo Rostock! Juni 2017
Jun 17
Marabus – Charakterköpfe auf der Historischen Huftieranlage
Liebe Leserinnen und Leser,
in der Nähe der Eichenallee liegt die Historische Huftieranlage. Sie gehört zu den ältesten Anlagen des Rostocker Zoos, so lebten hier bereits um 1900 einige einheimische Arten. Die Anlage rund um das über 100 Jahre alte reetgedeckte Hirschhaus wurde in der Vergangenheit neu gestaltet – heute leben hier Pferdeantilopen, Thomson-Gazellen, Litschi-Moorantilopen und Kronenkraniche in Vergesellschaftung. Die wohl skurrilsten Mitbewohner in der afrikanischen Wohngemeinschaft sind die Marabus.
Die größten Vertreter unter den Störchen
Marabus gehören zur Familie der Störche. Mit einer Größe von etwa 1,50 Meter und einem Gewicht von rund 5 Kilogramm zählen sie hier zu den größten Vertretern . Beachtlich ist dabei auch ihre Flügelspannweite. Hier bringen es die Stelzvögel auf bis zu 3 Meter.
Ihre Heimat haben die Marabus in Afrika südlich der Sahara. Hier bewohnen Sie Savannen, Sümpfe und Moore. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der großen Gesamtpopulation ist die Art nicht gefährdet.
Die großen, dunklen Flügel, der kurze Schwanz und der nackte Kopf machen das markante Aussehen der Marabus aus. Ihr Äußeres erinnert dabei an das der Geier. Wie diese zählen auch die Marabus zu den Aasfressern. Im Flug halten sie Ausschau nach verendeten Tieren, denen sie dann mit ihrem kräftigen Schnabel zu Leibe rücken. Der nackte Kopf der Aas- und Schädlingsvertilger ist dabei vor allzu starker Verschmutzung geschützt.
Einsatz in der Kriminalistik
Das Nahrungsangebot ist für die Marabus in der Trockenzeit, wenn viele Tiere verenden, besonders groß. In dieser Zeit werden auch die Jungtiere großgezogen. Gebrütet wird in Kolonien auf Bäumen oder an Felsklippen. Nach 30 Tagen, in denen beide Elternteile das Gelege bebrüten, kommt der Nachwuchs zur Welt und wird rund vier Monate von den Eltern versorgt. Die besonders weichen Unterschwanzdaunen der Marabus kommen übrigens in der Kriminalistik zum Einsatz. Mit diesen wird das Rußpulver aufgetragen, das Fingerabdrücke sichtbar macht. Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie doch bald mal wieder im Zoo und an der Historischen Huftieranlage vorbei und statten Sie unseren Marabus und ihren Mitbewohnern einen Besuch ab. Wir freuen uns auf Sie!
Herzliche Grüße,
Ihr Udo Nagel
Bild: Marabus auf der Historischen Huftieranlage im Zoo Rostock (Foto (Zooverein/Kloock)
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