Musik aus MV
Loopmilla – zwischen Konsum und Konserve
Nov 16
Viel erfährt man bei einer klassischen Recherche nicht über Loopmilla. Nur: sie kommen aus Rostock und machen einen geilen Sound. Daher war es ein Muss, sie endlich für das 0381 Magazin zu interviewen …
0381-Magazin: Zahlenmäßig seid ihr ein große Combo. Warum habt ihr euch zusammengetan und mit welchem Ziel?
Phil: Ein Teil der Instrumentalisten hat schon zeitlich vor "Loopmilla" zusammen musiziert. Auf der Suche nach einer Stimme sind eher zufällig die Rapper dazugekommen. Wir trafen uns und begannen die ersten Songs zusammen zu schreiben. Mit der Zeit wurde aus dem Projekt eine Band, womit sich auch die Themen unserer Songs inhaltlich vertieften. Ziel ist dabei, Musik zu schaffen, hinter der wir musikalisch und inhaltlich stehen.
0381-Magazin: Konsum und Konserve: Warum habt ihr euch für diesen Titel entschieden?
Pepe: Das ist eine Rapzeile des gleichnamigen Titels: "Wir bauen ein Denkmal, denk mal nach, für Konsum und Konserve." Das hat sich als Titeltrack eindeutig gegen andere Kombinationen wie z.B. "Loopmilla – Muss das wirklich sein" durchgesetzt.
0381-Magazin: Wie wichtig ist es euch, die Probleme der Gesellschaft in eurer Musik zu verarbeiten und welche Erwartung stellt ihr damit an eure Hörer und auch an euch selber?
Marten: Beim Songtexte schreiben finden die gesellschaftlichen Fragestellungen ganz automatisch ihren Weg in die Texte, da kommt man gar nicht drum herum, wenn man sich auch sonst persönlich mit den Sachen auseinandersetzt. Wir erwarten von uns und anderen Leuten, dass man sich Musik mit einer gewissen Offenheit anhört und sich seine eigene Meinung bildet. Am Ende bedeutet das für uns, sich mit Themen zu konfrontieren und sich selbst zu hinterfragen.
0381-Magazin: Plant ihr eure Songproduktion komplett durch oder geht es eher um Zufälle und einzelne Motivationen?
Klemens: Loopmilla ist mehr oder weniger ein Kollektiv aus mind. 6 Personen, die alle Ideen und Motivationen einbringen. Über jede Entscheidung wird zusammen diskutiert, dass ist anstrengend aber fühlt sich am Ende "richtig" an – und dann wird Musik gemacht und das fühlt sich "richtig schön" an.
0381-Magazin: Wie steht ihr zu einer kommerziellen Ausrichtung in der Zukunft?
Christoph: Mit 16 hatten wir sicher alle davon geträumt mal Geld mit eigener Musik zu machen, heute ist es uns wichtig, dass wir Musik machen und als Band zusammenbleiben. "Kommerzielle Ausrichtung" klingt aber leider auch immer ein bisschen so, als müssten wir uns dafür inhaltlich und musikalisch verformen (lassen) – dann nicht – aber solange wir uns nicht verkrampfen und es auf Dauer gefällt, spielen wir natürlich gern das ein oder andere mal mehr auf fetteren Bühnen vor mehr funky Leuten . Und natürlich freut es uns jedes mal, wenn wir eine Platte verkaufen.
0381-Magazin: Was für Pläne stehen generell jetzt erstmal für Loopmilla an?
Jan: Wir machen uns Gedanken übers 2. Album, fangen demnächst an, aufzunehmen und wollen irgendwann nächstes Jahr damit fertig sein. Ansonsten freuen wir uns, gemeinsam unterwegs zu sein und live zu spielen – das Booking für den Frühling und den Sommer steht an. Außerdem ist die Vinyl-Version von "Konsum und Konserve" grade im Presswerk und wird demnächst veröffentlicht.
ANNE ROLOFF
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