Ende Sommer, jetzt ist die Zeit, sich in Ruhe neue Ziele zu setzen, endlich mal die Festplatte aufräumen. Nach dem Jahresurlaub klärt sich der Blick, da kommen die kühnen Ideen wie von selbst.
Das Schul- und Ausbildungsjahr beginnt, Der Einzelhandel landet mit dem Schlussverkauf, die Fussballsaison startet und Politiker möchten neu gewählt werden. Und damit beginnt auch schon gleich der Septembermonat – am 04. September sind die Wahllokale geöffnet.
Dazu eine Lesermeinung:
"Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten" – Wählen oder Widerstand
Widerstand – ein Wort bei dem der eine oder die andere leuchtende Augen bekommt. Mich eingeschlossen ... lange Zeit. Jetzt - älter geworden - fange ich an, mich an dem Begriff zu reiben. Gewiss, Widerstand scheint eine heroische Haltung. In bestimmten Situationen ist sie die einzig gebotene.
Im elektrotechnischen Sinne ist ein Widerstand ein Verbraucher. Will heißen, Widerstand kostet Energie. Mitunter zu viel Energie und im schlimmsten Falle menschliche Opfer. Das nagt am Widerstand. Physikalisch gesehen, produzieren Widerstände meist irgendetwas: Wärme oder Kälte oder Langeweile und Verdruss, zum Beispiel in Form von Bildschirmgeräten. Der Widerstand kann auch ein Motor sein und da beginnt er, mir das Herz zu wärmen.
Daher glaube ich, der Widerständler/die Widerständlerin sollte nicht notorisch auf der Bremse stehen, sondern vorsichtig das Einkuppeln vorbereiten, damit er/sie losfahren kann, wenn die Signale sich ändern. Mensch zu sein, zeichnet sich durch die Fähigkeit zur Bewegung, zum Denken und Fühlen aus, sonst wäre dieses Wesen etwas Wurm- oder Baumgleiches. Auch die anderen Erdenbewohner legen großen Wert auf Bewegung. Bäume befähigen ihre Früchte, große Distanzen zu überbrücken und so sind sie uns in der Frage der Ausbreitung auf diesem Planeten immer noch fast ebenbürtig. Jedoch wäre es aussichtslos, wenn die Bäume versuchten, gegen die zunehmende Beschränkung und Vernichtung ihrer Lebensräume, Widerstand zu leisten. Gegen Kettensägen hilft kein pflanzlicher Widerstand. Besser wäre eine Strategie, die sich an das Herz und den Verstand der anthropomorphen Konkurrenten richtete. Von den Bäumen lernen, heißt siegen lernen. – Ein alter englischer Unions-Song lautet: "Just Like A Tree That's Standing By The Water, We Shall Not Be Moved." Ich frage mich, ob in manchen Deutungen von scheinbar notwendigem Widerstand der Keim für einen Verlust an Phantasie und Beweglichkeit liegt?
Matthias Witzmann