Leihgabe des Kulturhistorischen Museums Rostock wird ab 13. März in großer Ausstellung in New York gezeigt
Das Kulturhistorische Museum Rostock beteiligt sich mit einer Leihgabe an einer großen Ausstellung in New York. Das um 1915 von Christian
Rohlfs um 1915 gemalte Bild „Der Krieg“ wird ab dem 13. März 2014 auf der Ausstellung „Degenerate Art: The Attack on Modern Art in Nazi
Germany, 1937 („Entartete Kunst – der Kampf gegen die Moderne in Nazi-Deutschland“) in der Neuen Galerie New York in der Fifth Avenue
zu sehen sein. Das Gemälde von Christian Rohlfs aus der Sammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock wird mit zwei weiteren Gemälden des
Künstlers aus dem Folkwang Museum in Essen präsentiert.
Ursprünglich befand sich Gemälde „Der Krieg“ ebenfalls im Folkwang Museum und wurde 1937 in der Aktion „Entwartete Kunst“ der
Nationalsozialisten beschlagnahmt, als das NS-Regime seine totalitäre Kunstauffassung mit allen denkbaren Mitteln durchsetzen wollte und
Kunstwerke aus öffentlichen Sammlungen systematisch entfernen ließ. Die beschlagnahmten Kunstwerke waren am 19. Juli 1937 auf der von den
Nationalsozialisten organisierten Propagandaausstellung Ausstellung „Entartete Kunst“ in München, Hofgartenarkaden, gezeigt worden. Der
Münchner Ausstellung folgte bis 1941 eine Wanderausstellung unter gleichem Titel. Ein Exponat dieser ersten Ausstellung in München war
auch das heute in Rostock befindliche Ölgemälde „Der Krieg“ von Christian Rohlfs.
Das Rostocker Gemälde stammt aus der Sammlung „Nachlass des Kunsthändlers Bernhard A. Böhmer“. Es handelt sich um ein Konvolut
von 613 Werken. Dieser Bestand stellt die größte bisher bekannte Sammlung von Kunstwerken dar, die im Zuge der nationalsozialistischen
Kunstpolitik in deutschen Museen bei der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Im Zuge der durch die Nationalsozialisten 1937
durchgeführten Aktion „Entartete Kunst“ wurden aus öffentlichen Museen im Deutschen Reichsgebiet mehr als 20.000 Kunstwerke beschlagnahmt und ausgesondert. Es handelte sich hierbei um Reichseigentum. Ein Teilbestand befand sich nach Kriegsende beim Kunsthändler Bernhard A.
Böhmer. Böhmer war einer von vier Kunsthändlern, die im Auftrag des Reiches ganze Konvolute von beschlagnahmten Kunstwerken gewinnbringend
veräußern sollten. Angesichts der anrückenden sowjetischen Truppen nahm er sich 1945 das Leben. Die Kunstwerke wurden aufgrund des Befehls der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) 124 vom 30. Oktober 1945 von Kurt Reutti, Abteilungsleiter der Zentralstelle für
Volksbildung, beschlagnahmt (SMAD Befehl 124, § 1 Ziffer f) und dem Museum der Stadt Rostock überwiesen.
„Der Krieg“ wurde eigens für die New Yorker Ausstellung aus der Dauerausstellung „Verfemte Moderne“ herausgenommen, um das
interessante, von Professor Olaf Peters kuratierte Ausstellungsprojekt zu unterstützen.
www.neuegalerie.org
Neue Galerie New York
1048 Fifth Avenue (at 86th Street)
PM
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