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Report

Frieda 23 – Der neue Kulturpalast

Frieda 23 – Der neue Kulturpalast

Okt 13

Da debattiert man quasi jahrelang über den Neubau des Theaters und damit einhergehend auch über den Kulturstandort Rostock, doch nur ein paar Straßenzüge weiter werden Fakten geschaffen. Hier wird nicht geschwafelt – wie es in der Kulturszene so gern praktiziert wird – sondern mit der Frieda 23 im Frühjahr des kommenden Jahres ein neuer kultureller Hotspot entstehen.

Mitte September stand bereits das Richtfest für den Bau an, welcher künftig die Kunstschule Rostock, das Lichtspieltheater Wundervoll, das Institut für neue Medien und das Lokalradio LOHRO sowie weitere Untermieter wie die Heinrich Böll Stiftung beherbergen wird. Warum gelingt hier eigentlich etwas, womit sich Rostock offensichtlich eher schwer tut, nämlich Zusammenarbeit und tatsächliches Agieren?
Harry Körber von der Karo gAG zeigt den kaum durchschaubaren Bauplan und sagt zuversichtlich: "Wir liegen sehr gut im Plan". Dies sei unter anderem einem verbundenen Bauingenieur zu verdanken, der seine Rolle als "Antreiber" offensichtlich hervorragend ausfüllt. Der in alter DDR-manier errichtete Plattenbau erhält durch den Umbau ein komplettes Facelift. Noch bis zum Jahr 2012 wurde in dem nahezu maroden Gebäude gearbeitet – alles andere als ein anziehender Ort. Das wird, bzw. soll, nun anders werden. Lichtdurchflutete Räume und auch ein neuer Kinosaal werden nicht nur das Ambiente verschönern: "Das Konzept des Hauses ist auf Synergie ausgelegt", sagt Annette Winter von der Rostocker Kunstschule. Demnach sei der Bau nicht nur eine Win-Win für alle beteiligte Institutionen, er soll auch das Zusammenwachsen der Akteure fördern. In der Hausgruppe – so nennt sich der Rat der Entscheider, bestehend aus den Geschäftsführern bzw. deren Stellvertretern aller beteiligten Institutionen – setzt man sich regelmäßig zusammen und überlegt, wie man anstatt der Einzelinteressen, das große Ganze noch weiter voranbringen kann.
Exemplarisch für das gemeinsame Agieren sind Veranstaltungen wie z.B. die "ArtSail" und auch "Kunst offen". Bei der ArtSail waren immerhin ganze fünf Institutionen bei der Durchführung beteiligt. Vielleicht wird man sogar einmal einen einzigen gemeinsamen Event-Organisator engagieren können – doch das sei noch Zukunftsmusik, die aber verdeutlicht, wie synergetisch hier schon gedacht wird. "Es ist ja so, dass wir alle zusammen unheimlich viele Leute mit unheimlich viel Know-how haben und es ist schön zu sehen, wie viel Fahrt man aufnehmen kann, wenn alle an einem Strang ziehen", sagt Annette Winter. Und auch für den Kulturstandort in Rostock sei der angestoßene Prozess eine tolle Möglichkeit.
Die hier entstehende Kulturlobby hat das Potential "positive Impulse zu setzen und der Kultur auch ein gewisses Gewicht zu verleihen", so Harry Körber. Die Frieda 23 solle nicht nur Spielwiese für Kulturinteressierte werden, sondern darüber hinaus auch eine ganz eigene Anziehungskraft für die Bürger der Stadt entwickeln.
Doch zurück zur Ausgangsfrage: Wie ist so was überhaupt möglich, realisierbar und vor allem: Bezahlbar? Der gesamte Umbau wird etwa 4,8 Millionen Euro kosten. Einen Großteil davon bezahlt natürlich die Stadt, aber auch Privatkredite müssen am Ende bedient werden. Das kann ein kleiner Verein kaum stemmen. Daher hat man sich für ein anderes Modell entschieden: Die gemeinnützige Aktiengesellschaft. Die dazu nötige Grundeinlage von 50.000 Euro waren derart schnell gesammelt, das man nun schon fast 150.000 Euro zusammen hat. Und natürlich kann auch weiterhin jeder, der dem Kulturstandort Rostock etwas Gutes tun möchte eine Aktie erwerben. Zwar gibt es keine monetäre Dividende, dafür aber eine ideelle, so Annette Winter: "Die Dividende ist der Mehrwert an die Gesellschaft. Wir wollen deutlich machen, das Kultur kein Bittsteller ist, sondern einen Mehrwert für die Gesellschaft generiert. Da wo Kunst und Kultur stattfindet, da ist immer auch neues Denken und Experimentieren. Das ist so essenziell wie die Grundlagenforschung in der Wissenschaft. Da hat man nicht sofort den Nutzen, das ist ein langfristiges Investment!" Auch die Möglichkeit der Partizipation sei gegeben und gewünscht. Durch (An)Teilnahme, nicht nur bei den jährlich stattfindenden Aktionärsversammlungen, soll auch eine neue Form der Öffentlichkeit geschaffen werden – eben keine Kultur die nur im Elfenbeinturm existiert..
Künftig will man die gemeinsamen Veranstaltungen Institutionalisieren und auch offene Arbeitsflächen für Kreative (Coworking) seien denkbar. So ganz klammheimlich entsteht an diesem ehemals so tristen Ort in der Friedrichstraße ein neues Juwel der Rostocker Kulturszene. Da kann man nur mit Kästner schließen: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

PAUL FLEISCHER


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