Heimathafen
büchnerverbrennung
Jun 13
Nun ist es also vollbracht. Die "Georg Büchner" hat ihre wohl letzte Reise angetreten.
In den Tagen und Wochen vor seiner Verholung hat der vormals belgische Kolonialtransporter ja noch so manche Schlagzeile gemacht. Und es hat sich gezeigt, dass mal wieder Politik am Interesse vieler Bürger vorbei gemacht wurde.
Jetzt ist das unwürdige Schauspiel beendet. Doch ob damit Ruhe um dieses Thema einkehrt, bleibt abzuwarten. Wünschenswert ist dies nämlich nicht! Dafür bleiben zuviele Fragezeichen! So ist zum Beispiel nicht geklärt, was nun wirklich mit der "Georg Büchner" passiert.
Wird sie tatsächlich im Baltikum ver-schrottet?
Dann stellt sich vielen Menschen die Frage, wer das Schiff gekauft hat. Und von wem? Und zu welchem Preis? Und wo das Geld – angeblich ja eine knappe Million Euro – herkommt? Tatsächlich von einer auf den Seychellen (!) registrierten Firma?
Und wohin das Geld geflossen ist? Wenn es den floss ...
Und warum jemand soviel Geld für einen angeblich nicht denkmalschutzwürdigen Schrotthaufen bezahlt?
Und wenn jemand soviel Geld zahlt, dann ja sicher, um ein Geschäft damit zu machen?
Sollte das Schiff verschrottet werden und jemand macht ein Geschäft damit, haben dann nicht Bürgerschaft und Verwaltung zu Ungunsten der Stadt gehandelt, als sie eine Übernahme der "Büchner" ablehnten?
Hätte man die Verschrottung nicht auf eigene Rechnung durchführen müssen, um den Gewinn daraus dem Stadtsäckel (das übrigens seit weit über einem Jahr NICHT vom krankgeschriebenen Finanzsenator bewacht wird) zuzuführen?
Warum ist das Objekt eigentlich nicht denkmalschutzwürdig, wenn sich doch ein Denkmalschutzverein aus dem befreundeten EU-Ausland um die Rettung des Schiffes bemüht?
Und was genau machte eigentlich die Bewachung der "Büchner" so teuer – laut OB Methling ja 14.000 Euro monatlich?
Dies sind die Fragen, die viele Rostocker zur Aufarbeitung der Vergangenheit interessieren. Wir würden ja gerne noch wissen, warum eigentlich fast keine Schiffe mehr im Stadthafen liegen? Was von wem getan wird, um das maritime Flair, das der Stadthafen ja angeblich ausstrahlen soll, zu erhalten – oder besser neu zu schaffen? Wird es zum Beispiel endlich einen Platz für das Traditionsschiff geben?
Hallo Herr Methling, liebe Abgeordnete der Bürgerschaft! Wir würden uns freuen, wenn Sie als Chef der Verwaltung bzw. unsere gewählten Volksvertreter diese Fragen beantworten könnten.
Und wenn wir Antworten auf unsere Fragen bekommen, werden wir diese natürlich auch gerne veröffentlichen.
Im Auftrag interessierter Rostocker
Ihr 0381-Stadt- und Kulturmagazin
/*