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Sport

THOMAS DOLL – VON ROSTOCK IN DIE GROSSE FUSSBALLWELT

THOMAS DOLL – VON ROSTOCK IN DIE GROSSE FUSSBALLWELT

Mai 13

Zu Saisonbeginn hieß das Ziel beim FC Hansa "sofortiger Wiederaufstieg". Doch dieser Drops war relativ schnell gelutscht. Dann wurde der Trainer gewechselt und es sah anfangs auch ganz gut aus. Doch dann … Inzwischen sind alle Fans des Vereins froh, wenn diese Spielzeit der 3. Liga in selbiger beendet wird und nicht noch größerer, dann womöglich irreparabler Schaden entsteht. So sieht das übrigens auch Thomas Doll, der vor 30 Jahren erstmals für Hansa in der Oberliga auflief und hier seine große Karriere startete.

0381-Magazin: Hallo Herr Doll! Sie klingen, als wären Sie unterwegs. Stören wir?
Thomas Doll (47): Nein, kein Problem. Ich komme grad vom Laufen an der Alster und habe jetzt Zeit für Sie.

0381-Magazin: Sie haben in den 80er Jahren Ihre große Karriere bei Hansa Rostock begonnen. Können Sie sich noch an die Anfänge erinnern?
Doll: Na selbstverständlich! Solche Dinge vergisst man natürlich nicht. Ich komme ja ursprünglich aus dem ländlichen Mecklenburg, aus Malchin. Als Junge von dort  war Hansa immer mein Verein. Ich hatte schon als Kind immer einen Hansa-Aufnäher an meinen Trainingsjacken. Als ich in ein Alter kam, in dem es ernst wurde mit dem Fußball, sollte ich eigentlich nach Magdeburg wechseln. Aber das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Zum Glück durfte ich dann zu einem Test nach Rostock fahren. Dort habe ich dann vorgespielt und wurde auf Herz und Nieren durchgecheckt. Und so kam ich dann mit 13 Jahren an die Rostocker Kinder- und Jugend-Sportschule. Von diesem Zeitpunkt an hatte ich dann zweimal pro Tag Training, wurde Junioren-Nationalspieler und bekam ein paar Jahre später die Chance, mit Hansa in der Oberliga zu spielen.
Wissen Sie, erst vor ein paar Tagen unterhielt ich mich mit Frank Engel, der heute DFB-Nachwuchstrainer ist. Er war der Trainer, der geholfen hat, dass ich nicht nach Magdeburg, sondern zu meinem Traumverein Hansa Rostock wechseln konnte.

0381-Magazin: Ihre Karriere startete bei Hansa ja so gewaltig, dass Sie 1986 zum BFC wechselten.
Doll: Nachdem wir mit Hansa eine wirklich schlimme Saison hatten, an deren Ende wir sogar aus der Oberliga abstiegen, war klar, dass ich den Verein wechseln würde. Ich hatte in Rostock und bei Hansa sieben wirklich tolle Jahre, aber nach dem Abstieg konnte ich nicht bleiben. Aber solche Geschichten, dass ich zum BFC musste, sind nicht wahr. Ich hätte damals eigentlich zu jedem Verein wechseln können.

0381-Magazin:  Aber warum ausgerechnet zum BFC, dem unbeliebtesten Verein der DDR?
Doll: Der für mich entscheidende Punkt, der dann also den Ausschlag für den Wechsel nach Berlin gab, war, dass Andreas Thom dort spielte. Mit Andi hatte ich schon alle Junioren-Auswahlteams durchlaufen. Im Laufe der Jahre wurde er mein bester Freund und so stand für mich gar nicht zur Debatte, zu einem anderen Verein zu wechseln. Sportlich erlebte ich beim BFC eine großartige Zeit bis auf Hass auf den Verein, der uns überall entgegenschlug. Dieser war zwar verständlich, hat uns Spieler aber natürlich auch motiviert und als Mannschaft gefestigt. Und letztlich muss man auch sagen, dass wir die beste Mannschaft hatten. Zwar gab es bestimmt auch mal Situationen, in denen zu Unrecht für uns gepfiffen wurde, aber das passierte bei anderen Clubs auch. Letztlich waren die allermeisten Titel schon korrekt und diskutiert wurde ja meist nur, wenn es mal richtig eng war.

0381-Magazin: Dann kam die Wende und Sie gingen zum HSV. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Doll: Das war natürlich alles unheimlich aufregend. Ich erinnere mich, dass der erste Kontakt aus der Bundesliga von Borussia Dortmund kam. Aber da wollte ich nicht hin. Ich komme aus dem Norden und wollte in den Norden. Deshalb wechselte ich zum HSV. Dessen Trainer Gerd Volker Schock wollte mich auch unbedingt und so konnte eine großartige neue Zeit beginnen. Wir haben damals erstmals seit längerem wieder um die Meisterschaft mitgespielt, verloren dann aber zuhause 1:2 gegen die Bayern und kamen dann in den UEFA-Cup. Damit waren auch alle hochzufrieden.

0381-Magazin: Und für Sie kam der Lockruf aus Italien ...
Doll: Genau. Der HSV war damals finanziell in einer schwierigen Lage und konnte sich durch meinen Verkauf auf einen Schlag sanieren.  Und für mich war Italien, wo damals ja die meisten Nationalspieler unter Vertrag waren, das Traumland als Fußballer. Also ging ich zu Lazio Rom. Ohne ein Wort Italienisch zu sprechen! Ohne die Sprache zu können, war es am Anfang natürlich schwierig, aber Kalle Riedle hat mir da sehr geholfen und ich habe mich auch richtig reingehängt, so dass ich nach sechs Monaten schon ganz gut Italienisch konnte. Sportlich lief es anfangs ganz gut, doch dann begann eine ganze Serie von Verletzungen. Ich musste deshalb teilweise sechs bis neun Monate pausieren. Das hat mich um viele Spiele in der Seria A und vor allem auch in der Nationalmannschaft gebracht, denn für die WM 1994 in den USA war ich eigentlich ein sicherer Kandidat.

0381-Magazin: Sie sind binnen eines Jahres aus der DDR zunächst nach Hamburg und dann in die Weltstadt Rom gewechselt. Wie hat sich dieser immense Sprung angefühlt? Hatten Sie nie Zweifel oder gar Angst, ob diese Schritte richtig wären?
Doll: Nein, eigentlich nie. Ich war zu dieser Zeit ja kein Teenager mehr. Der Schritt weg von Hansa, hin zum BFC war für mich schwerer und bedeutender, weil er die Initialzündung für meine spätere Karriere war. Und mich unabhängiger machte. Ich bin sicher, dass ich den Sprung erst zum HSV und kurz danach zu Lazio nur gepackt habe, weil ich schon mit 13 mein Elternhaus verlassen habe, um zu Hansa zu wechseln. Diese Erfahrung war sicher ausschlaggebend.

0381-Magazin: Bis zu Ihrem Karriereende spielten Sie noch bei Frankfurt, in Bari und wieder beim HSV. Wie war diese Zeit, in der Sie nicht mehr so richtig viele Spiele gemacht haben?
Doll: Nach den zwei Jahren in Frankfurt, meldete sich mein ehemaliger Lazio-Trainer und wollte mich nach Bari holen, um den Aufstieg in die Seria A zu schaffen. Ich war aufgrund meiner Verletzungen skeptisch, doch er meinte, wenn ich nur 60 Prozent bringen könnte, würde ihm das reichen. Also ging nach Bari. Ich glaube nicht, dass ich tatsächlich 60 Prozent meines Leistungsvermögens erreichte, aber wir stiegen auf und ich hatte trotz der gesundheitlichen Probleme nochmal eine tolle Zeit in Italien. Danach ging ich zurück zum HSV und auch wenn ich dort nicht mehr viele Spiele machte, war ich froh, dass ich meine Karriere mit 35 Jahren gesund und nicht als Sportinvalide beenden konnte.


0381-Magazin: Anschließend wurden Sie ja Trainer und haben nun ja auch schon einge Stationen in diesem Job erlebt. War dieser Beruf Ihr Ziel?
Doll: Ich habe schon als Spieler beim HSV öfter im Nachwuchsbereich reingeschaut, sodass ich 2001 als Spieler aufhörte und den Übergang zum Co-Trainer der HSV-Amateure schaffte. Ich hatte den Beruf Fußballer mit all seinen Facetten kennengelernt. In allen anderen Bereichen hätte ich komplett neu angefangen. Und da ich mich schon als Spieler für das ganz Procedere mit Training, Spielanalyse und und -vorbereitung interessiert habe, lag dieser Schritt nah. Dass mein Einstieg in den Prof-Bereich recht schnell kam, war natürlich auch Glück.

0381-Magazin: Haben Sie denn als ehemaliger Hansa-Spieler noch ein Auge auf Ihren Ex-Club?
Doll: Auf jeden Fall! Ich war einige Male hier. Zuletzt beim Abschiedsspiel von Paule Beinlich. Und der Kontakt ist nie abgerissen. Schließlich habe ich mit Juri Schlünz ja noch zusammen gespielt. Und Thomas Finck, der jetzt bei Hansa im Nachwuchsbereich verantwortlich ist, war ja mein Co-Trainer in Saudi-Arabien.
Mich hat es gefreut, wenn ich gesehen habe, wie sich der Verein zunächst sportlich in der Bundesliga, aber auch strukturell mit dem Stadion und dem Trainingsgelände entwickelt hat.

0381-Magazin: Nun, in den letzten Jahren hat es aber kaum noch positive Entwicklungen gegeben.
Doll: Das habe ich natürlich auch bemerkt. Nach den Abstiegen hat man mit dem Personal nicht immer eine glückliche Hand gehabt. Im Moment drücke ich natürlich die Daumen, dass es nicht noch eng mit dem Klassenerhalt wird. Alle müssen wieder an einem Strang ziehen. Ich weiß nicht, ob allen im Verein klar ist, dass Hansa im Vordergrund stehen muss und nicht persönliche Dinge.

0381-Magazin: Derzeit sind Sie ja als Trainer frei. Könnten Sie sich ein Engagement bei dem Verein, bei dem Ihre große Karriere begann, vorstellen?
Doll: Tatsächlich gab es seit dem Ende meiner Zeit in Saudi-Arabien einige interessante Angebote, doch diese kamen einfach zu früh. Ich brauchte einfach mal eine Pause. Doch jetzt stehe ich wieder in den Startlöchern. Und obwohl die Jobs in Ankara und bei Al-Hilal spannend und großartige Erfahrungen waren, haben die Bundesliga und die 2. Liga für mich Priorität. Zu Hansa möchte ich mich zur Zeit lieber nicht äußern. Dazu ist die aktuelle Lage zu schwierig und vor allem verbietet es mir der Respekt, etwas dazu zu sagen. Solange ein Kollege einen Vertrag hat, gehört es sich meiner Meinung nach nicht, über dessen Job zu spekulieren.

CHRISTIAN RUTSATZ


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