Heimathafen
"Alois Nebel – Leben nach Fahrplan"
Mai 13
Ende der achtziger Jahre, der einsame Fahrdienstleiter Alois Nebel arbeitet an einem kleinen Bahnhof in Bíly Potok, einem abgelegenen Ort an der tschechoslowakisch-polnischen Grenze, dem früheren Sudetenland. Die Eisenbahn ist sein Schicksal, wie schon für seinen Großvater und Vater. Nebel ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Doch manchmal legt sich der Nebel über seine Bahnstation. Dann sieht er Züge mit Geistern und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen, der sowjetischen Besatzung.
"Alois Nebel" ist eine tschechische graphic novel in drei Teilen (2003-2005), ein raues, holzschnittartiges, schwarzweißes Gemeinschaftswerk des Schriftstellers Jaroslav Rudis (Foto) und des Zeichners und Musikers Jaromír 99, aktuell ist im Verlag Voland&Quist ein weiterer Band mit neuen Geschichten vom berühmtesten tschechischen Eisenbahner erschienen. Die Verfilmung von Tomás Lunák feierte 2011 auf der Biennale in Venedig Premiere und wird im LiWu zu sehen sein.
Das Literaturhaus Rostock und Sequential Art – Die Buchhandlung im Peter-Weiss-Haus präsentieren die Ausstellung "Alois Nebel – Leben nach Fahrplan", die vom 1. Mai bis zum 13. Juni 2013 ins verlassene Altvatergebirge und die Geschichte von Mitteleuropa entführt.
Am Sonnabend, den 11. Mai führt Jaroslav Rudis persöhnlich in den geschichtlichen Hintergrund der Ausstellung und seine Recherchearbeit ein.
Begleitend zur Ausstellung erscheint die Kurzgeschichte "Prachaticky granát" ("Die Granate von Prachatice") – sie ist am gut sortierten Comic-Büchertisch erhältlich.
01.05.2013 bis 13.06.2013 · Peter-Weiss-Haus
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