Intro
Kultur ...
Sep 12
… beschäftigt uns alle, als Bürger und uns als selbsternanntes KULTURmagazin ziemlich häufig.
Fast noch häufiger müssen wir uns aber mit einem Mangel im Zusammenhang mit Kultur auseinandersetzen. Nein, es mangelt nicht generell an Kultur. Nur individuell. Es mangelt aber an Geld, um allen Kultur angedeihen zu lassen.
Großes Elend, das spätestens mit der Nazi-Zeit begann, in der DDR nur auf potemkinsche Art und Weise kaschiert und heute Jahr für Jahr deutlicher zutage tritt.
Natürlich gibt es viele Leute in dieser Stadt, die sich bemühen, kulturelle Angebote zu schaffen.
Aber diese Leute brauchen Unterstützung. Finanzielle, politische und teilnehmende. Und diese ist hier nur in homöopathischen Dosen vorhanden.
Um die Finanzen in dieser Stadt steht es schlecht, weil einerseits zu hohe Pflichtausgaben auf dem Etat lasten und andererseits hohe Schulden den Handlungsspielraum der Akteure belasten. Die Schulden rühren von Jahrhundertprojekten, die den Rostockern von eitlen Politikern eingebrockt wurden, die sich aus der Verantwortung stahlen, als sich die gigantischen wahrhaftigen Kosten dieser Großmannssucht abzeichneten. Die Hauptverantwortlichen bekleiden heute stolz honorierte Posten in Vorständen und Ministerien.
Der heutige Bürgermeister sieht sich als Wirtschaftslenker. Kultur taugt hier nur als Randnotiz.
Und tatsächlich braucht man ja auch keine Augenwischerei betreiben: solange die Mehrheit der Bürger nicht bereit ist, Geld für Kultur (=Bildung) auszugeben, sondern lieber Dieter Bohlen zuschaut, so lange wird Rostock ein Kulturflecken, nie jedoch eine Kulturstadt sein.
Also lest unser Magazin, sucht euch Aufführungen, Konzerte, Lesungen raus und geht hin. Sonst wird es zukünftig noch finsterer um Kultur in dieser Stadt bestellt sein.
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