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Sport

DER SPRUNG INS KALTE WASSER

Mrz 08

Der Weltklasse-Schwimmer Thomas Rupprath macht sich derzeit fit für die Deutschen Meisterschaften im April in Berlin, bei denen über die Teilnahme an den Olympischen Spielen im August entschieden wird.


Doch neben den Vorbereitungen für sein wahrscheinlich letztes Hurra im Zeichen der fünf Ringe, etabliert sich der Wahl-Rostocker zur Zeit auch als Geschäftsmann. Gegenüber der Marienkirche, in der Langen Straße 16, eröffnete Rupprath ein HYPOXI-Figurzentrum, in dem er auch Nicht-Leistungssportlern zur Strand- und Wohlfühlfigur verhilft. Dabei wird auf Fettverbrennung durch Unterdruck und Förderung der Durchblutung gesetzt. Bodyforming ist das Stichwort. Und ist natürlich nur geschäftlich ein Thema für Deutschlands einzigen Profi-Schwimmer. "Dies wird mein Standbein nach der Karriere," erklärt Rupprath, der sich durch intensive Schulungen und Weiterbildungen immer auf dem neuesten Stand dieser Methode hält. "Für mich selbst ist diese Methode leider nicht praktikabel, ich muss also weiter trainieren und auf meine Ernährung achten." Gerade im Moment bedeuten Sport und Geschäft eine Menge Stress für den Unternehmer, hinzu kommt, dass seine Frau Urte in Kürze ein Baby erwartet. Seine Frau war es auch, die ihn mit den Worten "Unternehmer kommt von unternehmen" ermutigte, sich selbständig zu machen.

So ist Thomas Rupprath zukünftig mit drei Jobs beschäftigt, und keiner darf zu kurz kommen. Doch natürlich steht die Vorbereitung für die Olympia-Quali ganz oben auf "Ruppis" Agenda. Denn die Teilnahme an den Spielen in Peking ist Ruppraths Traum. "Dies wären meine dritten Olympischen Spiele, und definitiv auch meine letzten. Schauen Sie mal nach, es gibt nicht viele Schwimmer, die so oft dabei waren." Stimmt! Überhaupt gibt es nicht viele Schwimmer wie ihn. Der Spezialist für Rücken und Schmetterling ist ein Phänomen: fast ein halbes Dutzend (!) Dutzend (!) Deutsche Meisterschaften, diverse Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften und Olympischen Spielen. Kaum jemand sammelte so viele Titel und Top-Platzierungen wie Thomas Rupprath. Nur wenige in Europa sind ihm diesbezüglich voraus. In Deutschland keiner!

Die Tatsache, dass der gebürtige Neusser seit 10 Jahren zumindest europäische Spitze verkörpert, ist in doppelter Hinsicht einmalig. "Viele Athleten trainieren zu früh zu viel. Dies führt beinahe zwangsläufig dazu, dass sie in jungen Jahren Top-Leistungen bringen, aber auch relativ früh in ihrer Entwicklung stagnieren." Rupprath hat Recht: Ruft man sich die Namen erfolgreicher deutscher Schwimmer der letzten Dekade ins Gedächtnis kommt man auf Athleten wie Antje Buschschulte, Franziska van Almsick und Sandra Völker. Bei den Männern wird’s nach Thomas Rupprath und mit Abstrichen Mark Warnecke schnell dunkel. Sicher gab es die eine oder andere Medaille auch von anderen Schwimmern, doch diese verschwanden kurz nach ihren Erfolgen wieder in der Versenkung (natürlich nur metaphorisch!).

Thomas Rupprath wurde 1995 zum ersten Mal Deutscher Meister. Seitdem ist er auf vielen Strecken nationale Spitze. Wie das kommt? "Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht durch die harte "Ost-Schule" gegangen bin. Bei mir verlief die Entwicklung Schritt für Schritt." Dabei hat er erst mit 10 Jahren angefangen zu schwimmen.
Im Jahr 1996 wurde Thomas Rupprath erstmals Europameister – in Rostock!

Zu dieser Zeit begann sein Flirt mit Rostock, nur konnte er selbst damals noch nicht wissen, dass sich dieser später zu einer festen Beziehung auswachsen sollte.

Und das kam so: Gegen Ende des Jahres 2000, nach den Millenium-Spielen von Sydney, die Rupprath, wie viele andere Sportler, aber auch Zuschauer, als die schönsten aller Zeiten wahrnahm, wurde er als Medaillengewinner in den "Klub der Besten" geladen. Dieser ist ein "Dankeschön" der Verbände und Sponsoren an die erfolgreichsten Sportler. Thomas Rupprath nahm damals einen seiner besten Freunde mit. Auch die Rostockerin Turmspringerin Dörte Lindner war, da ebenfalls Medaillengewinnerin, mit von der Partie. Sie hatte ihre Schwester Urte mitgenommen. "Nun, es kam, wie es kommen musste und Dörte und ich entschieden uns für einen "Partnertausch", so dass ich den Rest des Urlaubs fast ausschließlich mit Urte verbrachte," erinnert sich Rupprath. Dass daraus mehr als ein Urlaubsflirt wurde, ist der Öffentlichkeit spätestens seit der spektakulären Hochzeit des Paares im Sommer 2003 bekannt, als sich das Paar in Anwesenheit vieler Schwimmerkollegen und anderer in der Warnemünder Kirche trauen ließ.

Es ist also Ruppraths Frau Urte, die ein Einrichtungshaus in der Hansestadt führt, zu verdanken, dass Rostock einen der besten Schwimmer unserer Zeit vereinnahmen konnte. Dies ist für den Rostocker Sport eine mehr als glückliche Fügung, denn hätte Rupprath sein privates Glück nicht hier gefunden, gäbe es so was von gar keinen Grund, als Schwimmer nach Rostock zu ziehen! "Ich habe lange Zeit in Wuppertal trainiert. Dort fand ich tolle Bedingungen vor, d.h. teilweise hatte ich die Schwimmhalle ganz für mich alleine. Dies ist in Rostock ganz anders. Als ich anfangs hier mal einen Test absolvierte, und die Hallenaufsicht offenbar nicht informiert war, ich meinen Test auch nicht unterbrach, wurde damals ein Stuhl nach mir geschmissen! Zum Glück hat er mich nicht voll erwischt, und mittlerweile sind die Trainingsbedingungen auch schon viel besser geworden, aber daran musste ich mich erstmal gewöhnen."

Nun gibt es ja ohnehin fast mehr Gründe Schwimmen nicht als Leistungssport zu betreiben: hohe Trainingsintensität, Medieninteresse nur bei WM und Olympia, darausfolgend kaum Sponsoren ("Ein absoluter Top-Schwimmer verdient in Deutschland ungefähr auf dem Niveau eines Regionalliga-Fußballers!"), doch bei Thomas Rupprath, der aufgrund seiner langjährigen Erfolge einige persönliche Sponsoren gewinnen konnte, kommt noch ein Faktor hinzu, der seine Leistungen umso höher würdigen lässt. Rupprath ist Asthmatiker. Nun werden viele die Stirn runzeln und, in memoriam so vieler Asthmapatienten aus dem Radsport, erstmal müde abwinken, doch bei Rupprath ist die Situation anders. "Aufgrund relativ häufiger Probleme mit den Atemwegen wurde ich zu einem Spezialisten in Hamburg geschickt, der dann schwerstgradiges Asthma bei mir feststellte und mir eröffnete, dass ich der zweitschwerste Fall in seiner Kartei von 20000 Patienten wäre." Doch "Ruppi" ließ sich von dieser niederschmetternden Diagnose nicht beeindrucken, und stellte sein Training auf diese ein. Heute bekommt er nur in Phasen härtesten Trainings Probleme damit.

Und genau die Art Training wird notwendig sein, wenn er im August an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen möchte. "Bei den Deutschen Meisterschaften ist z.B. über 100 Meter Schmetterling eine Zeit unter 52 Sekunden gefordert. Diese bin ich schon seit zwei Jahren nicht mehr geschwommen." Und doch geht er optimistisch in die Olympia-Saison. Die Chance auf die dritte Olympia-Teilnahme motiviert Thomas Rupprath und schließlich hat er von fast jedem Großereignis eine Medaille mitgebracht. Warum sollte das diesmal anders sein? Im Jahr 2009 wird dann Schluss sein mit Schwimmen, "...und es wird mir dann auch so schnell nicht fehlen." Für die Zeit nach der Karriere hat Thomas Rupprath schon jetzt einen Plan. Sein Geschäft wird ihn vor dem berühmten "Loch" bewahren.

Als Trainer wird Thomas Rupprath wohl nicht arbeiten, "...denn dafür wäre ich zu ungeduldig, auch wenn die Arbeit mit Kindern natürlich viel Spaß machen würde."

So werden wir ihn wohl später eher als Experten fürs Fernsehen am Beckenrand wieder sehen, und wer weiß, womöglich macht Rupprath irgendwann mal den Bierhoff für den Deutschen Schwimmverband, denn gute Presse kann dieser oft zerstrittene Verband immer gebrauchen.

Von CHRISTIAN RUTSATZ

 

 

THOMAS RUPPRATH

Verein:             SC Empor Rostock 2000
geboren:         
16. März 1977 in Neuss

                    verheiratet mit Urte, demnächst 2 Kinder

Erfolge:         - 70 mal Deutscher Meister über verschiedene Strecken
                    - Weltmeister 50 m Rücken 2003, Silber und Bronze in der Lagen-Staffel bei Olympia 2000 und 2004
                    - Vize-Weltmeister 50m Rücken 2001, 2006, 2007
                    - 2 mal Gold, 4 mal Silber, 1 mal Bronze bei EM

Weltrekorde: 50 m Rücken (Lang- und Kurzbahn)


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