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JUGEND FORSCH IM INTERNAT

Jul 08

Als der seit Monaten drohende Abstieg der Lizenzspieler-Abteilung des FC Hansa im Mai endgültig besiegelt war, stand neben dem Wechsel der Spielklasse auch fest, dass man einen Teil des kickenden Personals austauschen müsste. Nun stellt es sicher kein Problem dar, Spieler wie Regis Dorn, Victor Agali, Sebastian Hähnge gleichwertig und kostengünstig zu ersetzen, zumal man bei Hansa ja ohnehin zweigleisig planen musste.

Wie schon beim letzten Abstieg, werden Fans und Verantwortliche mit Interesse verfolgen, ob es gelingen wird, erneut junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Profi-Bereich zu integrieren. Dies gelang vor nicht allzu langer Zeit, als mit Tim Sebastian, Marc Stein, Kai Bülow, Zafer Yelen und Amir Shapourzadeh fünf Spieler von den Hansa-Amateuren zunächst den Sprung in die 2. Bundesliga und schließlich sogar den Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs schafften.

Dies war natürlich ein Glücksfall für den Verein, und ob dieser sich in der gleichen Art und Weise wiederholen lässt, bleibt abzuwarten. Doch die Talenteschmiede des FC Hansa hat ihre Leistungsfähigkeit und damit ihre Existenzberechtigung bewiesen. Dass dies auch in den Führungsgremien so gesehen wird, kann man daran erkennen, dass dem Nachwuchsbereich ein Vorstandsposten gewidmet ist, den mit Juri Schlünz ein bundesligaerfahrener Trainer inne hat. Neben allen Jugendmannschaften gehört das Hansa-Internat zu diesem Bereich. Hier sind 22 junge Spieler im Alter von 13 bis 19 Jahren untergebracht, von denen man sich zukünftig einiges erhofft. Und da die Jungs natürlich auch einige Hoffnungen haben, schafft man hier optimale Voraussetzungen, damit die jungen Spieler ihr Talent voll ausschöpfen können.

Neben der sportlichen Betreuung legt man im Internat aber auch viel Wert darauf, in allen Bereichen "fit fürs Leben" zu machen. Unter dieses Motto hat Thomas Engels, der seit zwei Jahren die Internatsspieler als Sozialpädagoge betreut, seine Arbeit gestellt.

"Wenn die Jungs mit 13 Jahren zu uns ins Internat kommen, ist das für die meisten schon eine gewaltige Umstellung. Weg von den Eltern, Freunden, der vertrauten Umgebung – das ist nicht leicht!" Hier beginnt die Arbeit von Thomas Engels, der als Ansprechpartner für die Spieler, aber auch für die Eltern und Lehrer fungiert. Der Kontakt zur Schule ist für Engels besonders wichtig. "Natürlich wissen wir, dass längst nicht alle unsere Jungs den Sprung zum Fußballprofi schaffen. Deshalb achten wir darauf, dass alle Spieler eine vernünftige Schulausbildung bekommen und wissen, dass es ein Leben neben dem Fußball gibt. Wir halten engen Kontakt zu den Lehrern, so dass, wenn es mal Ärger oder Probleme in der Schule gab, ich schon Bescheid weiß, bevor die Jungs wieder im Internat eintrudeln."

Nun ist das Leben im Internat kein leichtes, schließlich ist es die Fortsetzung des KJS-Systems in der DDR.

Der Tagesplan für die Internatsspieler:
- 6:30 Uhr Frühstück
- anschließend geht es dreimal pro Woche zum Frühtraining
- von 9:30 bis 15:30 Uhr Schule
- Hausaufgaben (falls notwendig mit Nachhilfe)
- Training
- Abendessen
- ab 20 Uhr Freizeit
- 22:30 Uhr Nachtruhe


Vom Frühstück an bis nach dem Abendessen betreut Thomas Engels seine Jungs. Und hat damit einen Full-time-Job.

Schon sein ganzes Leben arbeitet Gerd Ehlers für Hansa. "Seit 10 Jahren betreue ich die Jungs im Internat, und seit 50 Jahren, also länger als es den FC Hansa gibt, bin ich im Verein." Ehlers, dessen Sohn Uwe, auch einst für Hansa spielte, hat schon viele junge Spieler, darunter Ghanaer, Mazedonier und Neuseeländer, kommen und gehen sehen, und ist ein Internatsleiter alter Schule – hart, aber herzlich.

Ziel der Nachwuchsabteilung ist es, pro Jahr einen Spieler an den Profikader heranzuführen. Ob wie zuletzt binnen zwei Jahren gleich fünf Spieler den Sprung zu den Profis schaffen, ist fraglich, wahrscheinlich war dies die absolute Ausnahme.

Darum ist es Thomas Engels wichtig, ".dass unsere Jungs keineswegs nur zu Sportlern gemacht werden". Deshalb sorgt Engels gemeinsam mit seinen Kollegen für Abwechslung im Alltag. So mussten die Jungs mal eine Woche lang für ihre Internatskollegen kochen. "Das hat den Jungs natürlich Spaß gemacht, und da ab und zu hier auch mal die Profis hereinschauen, waren sie natürlich doppelt motiviert."

Seit vergangenem Jahr gibt es Patenschaften zwischen Profis und Nachwuchsspielern. Als beispielhaft führt Engels jene von Tobias Rathgeb und Eddy Iordanov an. "Der Tobi engagiert sich ziemlich stark. Er besucht seinen Patenspieler regelmäßig und unternimmt auch mal was mit ihm. Doch das ist nicht alles. Tobias Rathgeb erzählt den Jungs auch, wie schwer es für ihn war, sich im Fußball durchzusetzen und was er getan hätte, wenn es nicht geklappt hätte. Dies ist besonders wichtig, denn natürlich wissen die Jungs, dass sie es wohl nicht alle zum Profi bringen werden." Deshalb sorgen Engels und die anderen Nachwuchsbetreuer beim FC Hansa dafür, dass Fußball nicht der einzige Lebensmittelpunkt der Spieler ist. "Wir setzen uns mit unseren Jungs hin und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Ziele im sportlichen, aber auch im schulischen Bereich. Unsere Aufgabe ist, die Jungs beim Erreichen aller Ziele zu unterstützen."

Für die Nachwuchsspieler des FC Hansa ist die kommende Zweitliga-Saison die Chance den Schritt zu den Profis zu schaffen. Wenn dies gelingt, und dazu alle Internatsschüler vernünftige Zeugnisse mit nach Hause bringen, dann haben Thomas Engels, Gerd Ehlers und ihre Kollegen die Gewissheit, richtig gute Arbeit geleistet zu haben.


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