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Schandmaul @ Mau Club Rostock

am 18.11.2017 (SAMSTAG) um 19:00 Uhr


19:00
Schandmaul
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Schandmaul harmonieren - gemeinsam mit ihrem vertrauten Produzenten Thomas Heimann - Trosien - wie eine eingespielte Schiffsbesatzung, alle auf das gemeinsame Ziel ausgerichtet. "Jeder durfte bei diesem Album schreiben, jeder durfte sagen, was er sagen wollt e", sagt Lindner. Gerade musikalisch ziehen sie in ihrem Genre wieder mit leuchtendem Beispiel voran.

 

Ihr Spektrum ist so weit wie nie: Folkrock zum Tanzen, Balladen zum Umarmen, Instrumentals zum Schwärmen, Liedermacherkunst wie vom Meister Reinhard Mey, den der Bariton - Crooner Lindner überaus schätzt. Jeder hat an seinen Arbeitsgeräten noch einmal eine Schippe drauf gelegt. Die Saitenmagierin Anna Kränzlein spielt - Schicht für Schicht - ein ganzes Orchester ein. Birgit Muggenthaler lässt in ihrer Pa rade an Flöten und Pfeifen erstmals die Uilleann Pipes vorwegmarschieren. Jenen mit dem Ellbogen aufzupumpenden, schwer zu meisternden Dudelsack, der Filmen wir Braveheart den unverwechselbaren tragenden Klang der Sehnsucht verleiht, und nun etwa auch dem Stück "Zeit". "Da geht die Sonne auf", freut sich Lindner. Martin "Ducky" Duckstein setzt nun verstärkt auf den Cister, die edle Gitarre des Mittelalters mit ihrem warmen, prägnanten Ton. Mit harten E - Gitarren - Riffs attackiert er nur noch selten, nur da, w o es nötig ist, bei Partykrachern wie "König" etwa. Und auch Matthias Richter lässt statt des druckvollen Strom - Basses gerne mal den K on trabass brummen. Wo früher vielleicht jeder präsentieren wollte, was er alles auf dem Kasten hat, nehmen sie sich zurüc k - so werden die Instrumente zu echten Charakteren, zu Haupt - und Nebendarstellern in den theatralen Stücken. "Das muss man über die Jahre lernen, das heißt wohl erwachsen werden", sagt Lindner, "wir haben uns immer nur gefragt: Was möchte der Song." So m ochte zum Beispiel "Zeit" kein Keyboard, sondern einen mit 13 Mikrofonen abgenommenen Flügel. Und Stefan Brunner probierte für sein Schlagwerk mehrere Aufnahmeräume aus, bis der jeweils ideale zum Song gefunden war. „Tjark Evers“ war zuerst eine Rocknumme r, wie die Fans in einer Demo - Version auf einer der beiden Limited Editions von Leuchtfeuer hören können . Doch dann nahm im Probenraum die Geschichte dahinter das Ruder in die Hand: Das Stück handelt von einem Navigationsschüler, der sich 1866 am Abend vor Weihnachten vom Festland zu seinem Elternhaus auf der Insel Baltrum rudern ließ. Es war so neblig, dass die Ruderer ihn auf einer Sandbank absetzten. Bei drei Grad kaltem Wasser und auflaufender Flut war sich der Junge seines nahen Todes bewusst und schri eb einen bedrückenden Abschiedsbrief, den die Band im Heimatmuseum an der Nordseeküste entdeckt hat. " Tjark Evers war verdammt alleine auf dieser Plate", sagt Lindner, deswegen warfen sie allen Ballast über Bord. Nur ein Cello, ein Piano und Lindners Stimm e begleiten einen durch die letzten Gedanken des Todgeweihten. "Unfassbar schlimm, so etwas kann man nicht erfinden, das muss das Leben schreiben." So lcher Stoff ist es, der die Texter der Band lockt. Die Sagen von der Loreley oder Jack O' Lantern, dem wi r die Halloween - Leuchten verdanken, aber auch die wahren Schicksale der Jungfrau von Orleans oder dem Schachermüller - Hiasl aus dem Sulzemoos. Besser bekannt als der Räuber Kneissl, wurde der Rebell zum bayerischen Volkshelden. Lindner interessiert sich meh r für das traurige Leben dahinter: Vater, Mutter, Bruder gestorben, wurde er verleumdet, verlor die Arbeit, machte aus Not lange Finger, wurde vom Fallbeil gerichtet. "Er hat nur Pech im Leben gehabt", sagt Lindner, der sich vom Augsburger Landgericht die alten Akten kommen ließ und tief in die Geschichte eintauchte. "Jedes Wort ist recherchiert." Dabei hat Lindner genug Phantasie für eigene große Geschichten mit Tiefgang. Das orientalisch gefärbte Stück "Schwarze Perle" könnte man als tragische Liebesgesc hichte am Meeresufer verstehen. Dahinter steckt aber die Solidarität s bekundung der Band mit den Flüchtlingen vom afrikanischen Kontinent. Nach "Bunt und nicht braun" vor drei Jahren gibt die Gruppe damit ein weiteres persönliches Statement für ein e offene Willkommenskultur ab: "Ich versteh Dich / Ich lebe Dich / Ich liebe Dich / Ich halt Dich fest / Komm halt Dich fest / Komm halt uns fest / Ich küss Dir Deine Tränen weg“. Alles ist hier höchst persönlich. Nicht zuletzt die Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit. Darüber werden die Schand mäuler aber nicht wehleid ig, sie kosten sie "Ich werde alt" augenzwinkernd mit den Fans aus: "Zeit das Glas zu heben, solange die Kraft noch reicht! Wir werden alt, wir werden’s nicht allein, diesen Weg geht ihr m it uns" Die Selbstironie, sagt der Sänger, trügen sie schon seit jeher im Band - Namen vor sich her. Und doch sind die stärksten Momente von "Leuchtfeuer" die ernsthaften. "Dieses Album ist unsere Bestandsaufnahme", resümiert Thomas Lindner, "wir haben scho n immer unserem Publikum die Gelegenheit gegeben, inne zu halten, aus dem Hamsterrad auszubrechen. Jetzt tun wir es auch." Die Zeit verrinnt. Aber wenn das so geschieht, wie in im Opus magnum "Zeit", ist das ein Gewinn. An Erkenntnis. An Tiefe. "Sitz an de r See und blick hinaus, ich atme durch, ich bin zuhaus", singt Lindner mit der Wortkraft eines romantischen Dichters wie Eichendorff. Lindner stammt ursprünglich aus Bremen, immer noch zieht es ihn ans Meer - eine Metapher für die Zeit ansich: Das Land - d ie Vergangenheit, aus der wir kommen. Die See - das Ungewisse, in das wir gehen. "Meine Seele möchte segeln gehen, in die unendliche Ferne sehen, in der Gischt am Bug des Bootes stehen, spüren wie die Winde wehen." Das hört sich sehr erwachsen an. 

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